Peter Ulber, CEO Panalpina.
Basel – Der Logistikdienstleister Panalpina hat im zweiten Quartal 2013 Fahrt aufgenommen. Eine zwei Jahre anhaltende Phase mit sinkender Profitabilität fand endlich ein Ende. Auch die kriselnde Luftfracht verzeichnete wieder ein kleines Wachstum. Die Resultate lagen deutlich über den Erwartungen der Analysten. Der Konzern rechnet im zweiten Halbjahr mit einem unveränderten Umfeld und will besser als der Markt abschneiden.
Der Nettoumsatz stieg in der Berichtsperiode um 3,5% auf 1,73 Mrd CHF, der aussagekräftigere Bruttogewinn um 9,8% auf 399,0 Mio. Das operative Ergebnis auf der Stufe EBITDA erhöhte sich um 58% auf 52,1 Mio CHF. Damit sei ein zweijähriger Trend mit sinkender Profitabilität beendet worden, so Panalpina. Die EBITDA/Bruttogewinn-Marge stieg auf 13% von 9% im Vorjahr.
Wie Panalpina weiter mitteilte, nahmen die Betriebskosten in Folge anhaltender Investitionen in die Geschäftsentwicklung um 5% zu, während die Personalausgaben unverändert blieben. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 24,1 Mio. Das sind 43% mehr als in der Vergleichsperiode 2012. Mit den gezeigten Zahlen hat Panalpina die Markerwartungen übertroffen.
Seefracht auf Kurs – Luftfracht wieder mit Wachstum
«Die Resultate des zweiten Quartals zeigen eine leichte Erholung unseres Geschäfts», lässt sich der seit dem 1. Juni amtende neue CEO Peter Ulber zitieren. «Alle unsere Produkte gewannen Marktanteile hinzu. Seefracht und Logistik weisen beim Bruttogewinn eine zweistellige Wachstumsrate auf. Auch die Luftfracht verzeichnete wieder ein Wachstum wenn auch ein moderates.»
Konkret transportierte Panalpina zur See 5% mehr TEU (20-Fuss-Container) als im Jahr zuvor. Damit habe sich das Unternehmen klar besser als der Markt entwickelt, der um 2% expandiert habe. Der Bruttogewinn pro TEU lag über dem Vorjahr (+8%) und blieb im Vergleich zum ersten Quartal 2013 konstant. Entsprechend nahm der Bruttogewinn um 13% auf 125 Mio CHF zu.
In der Luftfracht lag Panalpinas Wachstum seit Längerem wieder einmal über der Marktentwicklung. Panalpinas Volumen nahmen um 3% zu, während der Markt im zweiten Quartal nicht wuchs. Zwar seien die Transportvolumen von Kunden aus der Hightech- und Chemiebranche auf tiefem Niveau geblieben; in den Bereichen Consumer und Retail, Healthcare, sowie Öl und Gas habe Panalpina hingegen «substantielles» Wachstum erfahren.
Der Bruttogewinn pro Tonne Luftfracht blieb im Vorjahresvergleich stabil und verbesserte sich im Vergleich zum ersten Quartal. Die höheren Volumen schlugen sich in einem 3% steigenden Bruttogewinn von 166 Mio CHF nieder.
Die im Aufbau befindliche Division Logistik wuchs um 5,6% auf 230 Mio CHF und der Bruttogewinn erreichte 108,6 Mio (+19%). Die Investitionen in Personal und IT-Lösungen zum Ausbau des Portfolios hätten die positive Entwicklung gefördert.
Gewinnwachstum in allen Regionen
Nach Regionen betrachtet stieg der Bruttogewinn in der Region EMEA um 9% auf 196 Mio CHF. Die Exportvolumen von Asien nach Europa hätten ein «moderates» Wachstum verzeichnet, meint Panalpina hierzu. Der Bruttogewinn in der Region Asien-Pazifik nahm um 8% auf 81 Mio zu. Der florierende Handel in Lateinamerika habe sich positiv auf den Bruttogewinn der Region Amerika ausgewirkt: Dieser stieg laut Unternehmensangaben um 12% auf 122 Mio CHF.
«Wir erwarten keine tiefgreifenden Veränderungen in der Weltwirtschaft, gehen aber von einer anhaltenden Erholung in unserem Luftfrachtgeschäft aus», erklärt CEO Ulber zum Ausblick.
Gemäss der Präsentation zu einer am Berichtstag stattfindenden Analystenkonferenz schätzt Panalpina das Marktwachstum der Seefracht im laufenden Jahr auf 2-3%. Panalpina wolle diesen Wert übertreffen. Die weltweite Luftfracht werde in diesem Jahr stagnieren, Panalpina selbst wolle mindestens so gut wie der Gesamtmarkt abschneiden. (awp/mc/ps)