Panalpina-CEO Peter Ulber. (Foto: Panalpina)
Basel – Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina hat im Geschäftsjahr 2014 bei einem leicht höheren Bruttogewinn deutlich mehr verdient. Der Grund ist im profitableren Geschäft der Bereiche Luftfracht und Logistik zu finden. Die Aktionäre sollen mit einer höheren Dividende am Geschäftsgang beteiligt werden. Ausserdem will das Unternehmen im laufenden Jahr schneller als der Markt wachsen.
Insgesamt hat Panalpina zwar einen leicht tieferen Nettoerlös von 6,71 Mrd CHF (-0,7%) erzielt. Die wichtigere Kennzahl für Logistiker ist aber der um Zölle und Abgaben bereinigte Bruttogewinn. Und dieser legte um 1,6% auf 1,59 Mrd CHF zu. Mit diesen Zahlen hat Panalpina im Rahmen der Analystenschätzungen abgeschnitten. Bei den operativen Gewinnzahlen wurde allerdings mehr erwartet: Das Ergebnis auf Stufe EBIT von 116,7 Mio CHF (vs. 48,0 Mio in 2013) wie auch der Reingewinn von 86,5 Mio CHF (vs. 11,7 Mio) verfehlten trotz der Verbesserungen die Schätzungen (AWP-Konsens) ziemlich klar. Bereinigt um Bussen und Wertminderung von Goodwill hatten die 2013er Zahlen bei 108 Mio bzw. 71,7 Mio gelegen.
Turnaround in der Logistik
«Wir sind zufrieden mit dem erzielten Wachstum in der Luftfracht und besonders zufrieden mit dem Turnaround in der Logistik. Alles in allem war es ein erfolgreiches Jahr», wird Konzernchef Peter Ulber in einer Unternehmensmitteilung vom Mittwoch zitiert. Den Aktionären soll entsprechend eine deutlich höhere Dividende von 2,75 CHF je Anteil (VJ 2,20 CHF) ausgeschüttet werden.
Profitableres Geschäft mit Luftfracht und Logistiklösungen
Mit Blick auf die drei Geschäftsfelder (Luft-, Seefracht und Logistik) zeigt sich – kurz zusammengefasst – eine stabile Entwicklung beim Bruttogewinn in der Luft- und Seefracht, während die Logistiksparte zulegen konnte. Das massgebende Verhältnis EBIT zum Bruttogewinn – die sogenannte «Conversion Rate» – verbesserte sich bis auf die Seefracht über das ganze Geschäft.
Konkret entwickelte sich das Geschäft folgendermassen: Das Luftfrachtvolumen stieg um 4%, womit das Marktwachstum übertroffen worden sei. Der Bruttogewinn pro Tonne nahm allerdings um 3% ab (und in der Summe blieb der Bruttogewinn mit 636,3 Mio CHF stabil). Auf Ergebnisstufe EBIT verblieb mit 112,0 Mio wiederum rund die Hälfte mehr als im Vorjahr und die Conversion Rate verbesserte sich in der Folge auf 17,6% verglichen mit 11,5% im Vorjahr.
Höhere Seefracht-Volumen
Höhere Volumen wurden auch im Geschäftsfeld Seefracht erzielt: Mit +7% sei auch hier der Markt mit einem von Panalpina geschätzten Wachstum vom 4% bis 5% geschlagen worden. Und ebenfalls wurde das höhere Volumen von tieferen Margen aufgezehrt (Bruttogewinn pro TEU ging um 7% zurück), so dass der Bruttogewinn mit 491,5 Mio auf dem Niveau des Vorjahres zu liegen kam. Bei einem hauptsächlich wegen Restrukturierungskosten und IT-Investitionen um die Hälfte geschrumpften EBIT von 12,9 Mio CHF kam die conversion rate bei 2,6% nach 5,1% zu liegen.
Im Geschäftsbereich Logistik, in welchem das sogenannte Management der Lieferkette ausgeführt wird, stieg der Bruttogewinn erneut und kam mit 458,2 Mio CHF um 4,7% über dem Vorjahr zu liegen. Wie es heisst, seien die Logistics Manufacturing Services (LMS) und andere Mehrwertdienste ausgeweitet worden, besonders für den Technologie- und Modesektor. Auch habe man sich von defizitären Anlagen und unprofitablen Aktivitäten beim Strassentransport getrennt. So habe man den Verlust auf Stufe EBIT (-8,2 Mio vs. -49,9 Mio in 2013) weitaus früher als erwartet deutlich reduzieren können.
Schnelleres Marktwachstum für 2015 erwartet
Panalpina erwartet für 2015, dass der Luftfrachtmarkt um 3 bis 4% und der Seefrachtmarkt um 4 bis 5% wachsen wird. Ziel des Unternehmens sei es, erneut in allen Segmenten schneller als der Markt zu wachsen. «Mit dem rekordtiefen Ölpreis erwarten wir etwas Gegenwind bei den Aktivitäten im Bereich Exploration und Produktion, aber es bieten sich diesbezüglich auch Chancen, wenn Kunden ganze Lieferketten neu ausrichten und Arbeiten auslagern», so Ulber. Die jüngsten Währungseffekte würden sich wegen des starken Schweizer Frankens auf das Finanzergebnis auswirken, heisst es ausserdem. Genauere Details dazu werden allerdings nicht genannt.
Ferner teilt das Unternehmen mit, dass an der bevorstehenden Generalversammlung Pamela Knapp als neues Verwaltungsratsmitglied vorschlagen werde. Knapp ist derzeit in den Verwaltungs- bzw. Aufsichtsräten von Peugeot, Saint-Gobain sowie HKP Group tätig. (awp/mc/pg)