Adienne will den Gang an die SIX wagen

Antonio Francesco Di Naro

Antonio Francesco Di Naro, VRP und CEO Adienne.

Lugano – Die Kurstafel der SIX Swiss Exchange könnte schon bald um einen Namen ergänzt werden: Das Pharma- und Biotech-Unternehmen Adienne plant den Sprung an die Börse. Auf weitere Einzelheiten zum geplanten Börsengang müssen Investoren noch etwas warten. Denn mehr als die Tatsache, dass man einen IPO anstrebe, lässt sich der Gründer und Verwaltungsrat-Präsident Antonio Francesco Di Naro im Gespräch mit AWP nicht entlocken.

«Wir wollen unsere Börsenpläne bald – sehr bald – in die Tat umsetzen», kündigt er in dem Gespräch am Montag an. Aktuelle Zahlen zu Umsatz und Gewinn rückt er nicht heraus – hier muss man sich bis zum Börsenprospekt gedulden. Was der Unternehmer bereits preisgibt ist, dass sein Unternehmen von Anfang an profitabel gearbeitet hat.

Produkt bereits auf dem Markt
Zudem hat Adienne bereits ein Medikament auf dem Markt. Für das Mittel Tepadina besitzt Adienne die exklusiven Vermarktungsrechte in der EU, in Russland, Israel, Hongkong und der Schweiz sowie den Orphan-Drug-Status (ODD) der FDA, EMA und Swissmedic. Das Mittel werde gegenwärtig in 42 Ländern weltweit vermarktet und in Kombination mit anderen Chemotherapeutika angewendet, hiess es. Es wird zur Konditionierung vor Stammzellentransplantationen eingesetzt, wie sie bei Blutkrankheiten mitunter vorgenommen werden.

Mit den Einnahmen durch Tepadina habe man die eigenen Projekte bislang finanzieren können, erklärt Di Naro weiter. Allerdings koste die derzeit laufende Phase-II/III-Studie zum Produktkandidaten Begelomab Millionen. Die Testreihe mit dem Produktkandidaten ist bei der US-Gesundheitsbehörde FDA und ihrem europäischen Pendant EMA registriert.

Marktzulassung für 2018 erhofft
Begelomab geniesst in den USA, Europa und auch der Schweiz den Orphan-Drug-Status, der ausschliesslich Medikamenten erteilt wird, die bisher unbefriedigte Bedürfnisse gerade bei seltenen Krankheiten zu heilen versuchen. Aktuell hoffe man, 2018 eine Zulassung für das Mittel zu bekommen. Neben der bereits laufenden Studie werde Begelomab in einigen Ländern allerdings bereits in so genannten Härtefall-Programmen (compassionate use programme) verwendet, so etwa in Spanien.

Die Entscheidung, an die Börse zu gehen, fusst laut Di Naro zum einen eben auch auf diesen Entwicklungskosten. Ein weiterer Grund ist die Internationalisierung seines Unternehmens, die der Manager vorantreiben will. Dazu gehört beispielsweise die Gründung einer Tochterfirma in den USA.

Weitere Produkte in der Pipeline
Darüber hinaus hat Adienne noch drei weitere Kandidaten in einer frühen Phase in der Pipeline. Hier hofft das Unternehmen zwischen 2022 und 2025 die Zulassungen für alle drei zu erreichen.

Grundsätzlich liege der Fokus von Adienne auf Medikamenten, mit denen bisher unbefriedigte medizinische Bedürfnisse bei schweren Krankheiten abgedeckt werden können. Dabei gelte das Hauptaugenmerk auf der Behandlung verschiedener Blut- und Immunkrankheiten.  (awp/mc/upd/pg)

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