Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano. (Foto: Phoenix Mecano)
Kloten/Stein am Rhein – Der vorläufige konsolidierte Bruttoumsatz der Phoenix Mecano-Gruppe sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 5,5% auf €500,5 Mio. Der ungeprüfte Nettoumsatz belief sich auf €495,6 Mio. Die positiven Währungseinflüsse lagen bei 1,7%. Unter Ausschluss von Veränderungen im Konsolidierungskreis betrug der Umsatzrückgang 6,2%. Hauptursachen für den rückläufigen Umsatz waren 2012 der Einbruch im Markt für Photovoltaikkomponenten und die schwache Marktverfassung für industrielle Komponenten in Europa aufgrund der Staatsschuldenkrise, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt.
Demgegenüber hätten sich die Märkte in Amerika und Asien in insgesamt stabiler Verfassung gezeigt, so die Mitteilung weiter. Der konsolidierte Auftragseingang belief sich im Berichtsjahr auf €506 Mio. entsprechend einer Book-to-Bill Ratio von 101,1%.
Betriebsergebnis sinkt um 22% auf 28 Mio Euro
Das vorläufige Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 22% von 36,1 Mio. auf rund €28 Mio. In diesem Resultat sind bereits die im September 2012 kommunizierten Einmalbelastungen aufgrund einer Abwertung von Anlagengegenständen und Verlusten auf Waren und Fertigungsmaterial des Geschäftes mit Photovoltaikkomponenten in Höhe von rund €8 Mio. enthalten. Hintergrund hierfür ist neben der allgemeinen Marktschwäche im Photovoltaikbereich die Kündigung einer mehrjährigen Liefervereinbarung eines Grosskunden. Im Industriegeschäft drückten der moderate Umsatzrückgang bei gleichzeitig hohem Fixkostenanteil, ungünstige Produktmixveränderungen und ein vergleichsweise hoher Tarifabschluss im wichtigen Markt Deutschland auf die Marge.
Die Betriebsergebnismarge erreichte gemäss ungeprüften Zahlen 5,6% nach 6,8% im Vorjahr. Unter Ausklammerung der Einmaleffekte betrug die EBIT-Marge 7,2%. Der vorläufige betriebliche Cashflow (EBITDA) verminderte sich um 20% auf rund €54,5 Mio. Gemäss den noch nicht auditierten Zahlen resultierte ein Periodenergebnis von etwa €18 Mio.
Anspruchsvolles Umfeld für Sparte Gehäusetechnik
Die Sparte Gehäusetechnik blieb die ertrags- und margenstärkste Sparte der Gruppe. Allerdings agierte sie in einem anspruchsvollen Umfeld. Die Staatsschuldenkrise in Europa drückte auf die Investitionsbereitschaft der exportorientierten Kunden in wichtigen Märkten wie Deutschland und der Schweiz. Die Mittelmeerstaaten der Eurozone rutschten in die Rezession. Reduzierte Nachfrage und ein erhöhtes Mass an Insolvenzen von Kunden waren die Folge. Die wirtschaftliche Abkühlung in China führte zu Projektverzögerungen in den Bereichen erneuerbare Energien und Werkzeugmaschinenbau. Positiv entwickelte sich weiterhin der Bereich explosionsgeschützte Gehäuse für die Öl&Gas-Industrie, insbesondere in Asien und Russland. In Nord- und Südamerika verlief das Geschäft stabil.
Der Bereich Mechanische Komponenten erzielte leichte Steigerungen bei Umsatz und Ertrag in den Märkten für elektromotorisch verstellbare Komfort- und Pflegemöbel sowie Medizintechnik (DewertOkin). Dabei konnten insbesondere in den Regionen Asien und Nordamerika Zuwächse erwirtschaftet werden. In den Investitionsgütermärkten (RK Rose&Krieger) wirkte hingegen vor allem die abgeschwächte Konjunktur in Europa belastend.
Die Sparte ELCOM/EMS musste in 2012 den markanten Rückgang der Nachfrage in den Märkten für erneuerbare Energien, speziell Photovoltaik, verkraften. Hinzu kam für Phoenix Mecano die kundenseitige Kündigung einer langfristigen Liefervereinbarung für in Solarwechselrichtern einsetzbare Drosseln und Transformatoren. Auch elektrotechnische Komponenten für allgemeine Industrieanwendungen waren von der schwachen Konjunktur in Europa negativ betroffen. Positiv entwickelte sich die Nachfrage nach Hochleistungsstromversorgungen für Wissenschaft und Forschung in USA.
Ausblick vorsichtig
Phoenix Mecano bleibt zunächst vorsichtig in ihren Erwartungen. Der Fokus der Investitionsentscheidungen liegt auf der langfristigen Verbesserung der Prozesse und Marktpositionen. In das laufende Jahr 2013 ist die Gruppe nach dem schwachen zweiten Halbjahr 2012 insgesamt solide gestartet. Optimierungsprojekte wie die Verlagerung der Logistikprozesse von DewertOkin (Deutschland) nach Ungarn und der Aufbau einer Produktion von elektromechanischen Bauteilen in Südchina (Akquisition Bond Tact) werden konsequent fortgesetzt. Die hervorragende Eigenmittelausstattung mit über 60% Eigenkapital lässt auch weiterhin strategische Ergänzungsakquisitionen zu. Das bis 2015 laufende Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 10% der ausstehenden Aktien wird fortgesetzt. Die Dividendenfähigkeit kann auch im aktuellen, herausfordernden Umfeld als langfristig gesichert angesehen werden. (Phoenix Mecano/mc/ps)