Stein am Rhein – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano ist im Geschäftsjahr 2018 solide gewachsen. Dank des Turnarounds in der Sparte Elcom/Ems legte der Gewinn überproportional zu.
Alle drei Sparten haben zum Wachstum der Gruppe beigetragen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Organisch am stärksten gewachsen ist dabei die grösste Sparte Mechanische Komponenten, welche von einer guten Nachfrage im Bereich der Antriebstechnik für Komfortmöbel in Amerika und in Fernost profitierte. In der Sparte Gehäusetechnik wurde die schwächere Nachfrage im Öl- und Gassektor durch eine gute Entwicklung in der Region Nordamerika und im Kernmarkt Deutschland wettgemacht. Zugelegt hat aber auch die Sparte Elcom/Ems.
Wachstum im 2. Halbjahr etwas abgekühlt
Insgesamt stieg der konsolidierte Bruttoumsatz um 3,7 Prozent auf 650,8 Millionen Euro. Werden die negativen Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich ein organisches Plus von 5,4 Prozent. Damit hat sich das Wachstum im zweiten Semester wie erwartet etwas abgekühlt, denn nach den ersten sechs Monaten lag dieses noch bei 8,4 Prozent.
Phoenix Mecano zeigt sich darob aber nicht beunruhigt. Das Verhältnis zwischen Aufträgen und Rechnungen, die so genannte Book-to-bill-ratio, habe zum Jahresende mit einem Stand von über 101 Prozent noch immer einen positiven Geschäftsverlauf signalisiert.
Gewinn steigt überproportional
Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich sehr deutlich um 50 Prozent auf rund 46 Mio Euro. Einerseits half hier die Trendwende bei der Sparte Elcom/Ems und andererseits war das Vorjahresergebnis noch mit Sonderkosten für die Restrukturierung dieser Sparte belastet.
Auch bereinigt um Einmaleffekte zog das Betriebsergebnis mit einem Plus von 8 Prozent auf rund 43 Millionen stärker an als der Umsatz. Der Reingewinn beläuft sich gemäss den noch nicht geprüften Zahlen auf rund 32 Millionen, verglichen mit knapp 22 Millionen im Vorjahr. Mit den wichtigsten Kennzahlen hat die Gruppe die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen, wenn auch mit dem Umsatz eher knapp.
Die erwähnte Sparte Elcom/Ems, welche elektromechanische und elektrotechnische Industriekomponenten herstellt für alle Bereiche, wo Strom fliesst, war in den vergangenen Jahren das Mauerblümchen des Konzerns, schrieb mehrmals operative Verluste und musste aufwendig restrukturiert werden. Produkte von Elcom/Ems finden sich in allen Stromverteilnetzen, Schaltanlagen, in der Medizintechnik, der Astrophysik oder der Luft- und Raumfahrt. Nach Jahren des Verlusts resultierte hier wieder ein leicht positives Betriebsergebnis. Der Turnaround ist damit wie angekündigt gelungen.
Kurzfristig Abschwächung erwartet
Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Das wirtschaftliche Umfeld habe sich in den vergangenen Monaten auf breiter Basis eingetrübt, schrieb das frühzyklische Unternehmen. Die scharfe Korrektur der Finanzmärkte Ende 2018 und die Abschwächung der globalen Einkaufsmanagerindizes würden eine Verlangsamung des Wachstums signalisieren, die sich auch in den Endmärkten von Phoenix Mecano niederschlage.
Kurzfristig sei deshalb eine Abschwächung zu erwarten, nicht zuletzt bedingt durch Lagerzyklen, die die vorsichtigere Haltung in einigen Kundensegmenten widerspiegle. Von zentraler Bedeutung seien deshalb die politischen Entwicklungen im Zollstreit zwischen den USA und China, der weitere Verlauf der Brexit-Verhandlungen sowie die in Kürze anstehenden Parlamentswahlen in Indien. Angesichts dieser Unwägbarkeiten wird auf einen konkreten Ausblick derzeit noch verzichtet.
Eine Guidance soll zusammen mit den geprüften Ergebnissen anlässlich der Bilanzmedienkonferenz und der Präsentation der Erstquartalszahlen am 24. April vorgelegt werden. (awp/mc/pg)