Kloten/Stein am Rhein – Während der Coronavirus-Pandemie hat das Industrieunternehmen Phoenix Mecano im Startquartal einen Gewinneinbruch erlitten. Das Unternehmen kürzt nun die Dividende.
Der Umsatz wuchs zwar noch um 3,7 Prozent auf 162,5 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn brach aber um 43 Prozent auf 6,0 Millionen Euro ein, wie Phoenix Mecano am Donnerstagabend bekannt gab. Unter dem Strich stürzte der Reingewinn gar um 85 Prozent auf 1,2 Millionen Euro ab.
Schuld am Einbruch seien Steigerungen der Personalkosten bei tieferem Rohertrag, hiess es. Zudem schlugen Einmalkosten aus dem Programm zur Performancesteigerung aufs Ergebnis durch. Im Verlaufe des ersten Quartals hätten sich die ersten negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie akzentuiert und die weltweite Konjunkturlage habe sich rapide verschlechtert, schrieb Phoenix Mecano. «Wegen der Verlängerung der Ferien nach dem chinesischen Neujahrsfest und der rigorosen Quarantänemassnahmen erreichten die Standorte der Phoenix Mecano-Gruppe in China im ersten Quartal nur etwa die Hälfte des üblichen Produktionsniveaus.»
Keine Versorgungsengpässe
Allerdings sei es Phoenix Mecano zugute gekommen, dass die Gruppengesellschaften bei der Beschaffung über eine hohe Wertschöpfungstiefe unter eigener Kontrolle verfügten. «Diese schützt vor kurzfristigen Versorgungsengpässen. Zudem ermöglichte es der Status als Lieferant systemkritischer Komponenten in einigen Anwendungsbereichen, Sondergenehmigungen zur Aufrechterhaltung einer reduzierten Produktionskapazität zu erhalten», schrieb das Unternehmen.
Der Auftragseingang stieg um 9,2 Prozent auf 171,8 Millionen Euro. In Lokalwährungen und ohne Konsolidierungseffekte hätte das Plus 2,8 Prozent betragen.
Beim Einbruch der Weltkonjunktur sei noch nicht absehbar, wann der Nachfrageschock in den verschiedenen Märkten und Branchen seinen Höhepunkt erreichen und wie lange es dauern werde, bis die wirtschaftlichen Folgen überwunden seien, schrieb Phoenix Mecano.
«Management und Verwaltungsrat erwarten ein sehr herausforderndes zweites und drittes Quartal, verbunden mit einer deutlichen Abschwächung der Geschäftstätigkeit. Zurzeit sind jedoch keine seriösen Prognosen darüber möglich, wie stark dieser Rückgang ausfallen wird und wann das Unternehmen wieder zum organischen Wachstum zurückkehren kann.»
Liquidität erhalten, Kosten senken
Wegen der erheblichen Unsicherheiten plane das Management in Szenarien: «Die Hauptziele dabei sind, Liquidität zu erhalten und Kosten zu senken. Mit einer widerstandsfähigen Bilanz und ausreichend liquiden Mitteln ist die Gruppe in der Lage, eine Rezession auf den Weltmärkten gut zu überstehen.» Das Management werde das im letzten Jahr lancierte Programm zur Performancesteigerung zum Abschluss bringen.
Dividende 2019 gekürzt
Zur Schonung der Liquidität und zur Unterstützung wichtiger Investitionspläne schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 20. Mai 2020 vor, die Dividende pro Aktie von 17 auf 10 Franken zu reduzieren. Im Verlaufe der letzten zehn Jahre sei die Dividende schrittweise um 70 Prozent erhöht worden. Der Verwaltungsrat wolle nach Überwindung der Covid-19-Krise zu diesem historischen Dividendenniveau zurückkehren, hiess es weiter.
Trotz der Pandemie blicken Geschäftsleitung und Verwaltungsrat mit Zuversicht in die Zukunft. «Die Phoenix Mecano-Gruppe ist optimal positioniert, um nach der Krise vom Aufschwung zu profitieren», versichern sie. (awp/mc/pg)