Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano (Foto: Phoenix Mecano)
Kloten – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im ersten Halbjahr 2013 etwas weniger Umsatz erzielt und auch weniger Aufträge erhalten. Ebenso gingen die Gewinnziffern und die Margen zurück. Diese negative Entwicklung wird aber vor allem auf das erste Quartal zurückgeführt, während sich im zweiten Quartal offenbar erstmals nach einem Jahr mit rückläufigen Tendenzen ein Wendepunkt abgezeichnet hat. Die Prognose für den Betriebsgewinn im Gesamtjahr vom vergangenen April hat das Unternehmen bestätigt.
Der Brutto-Umsatz ging um 3,9% auf 256,3 Mio EUR zurück. Unter Ausklammerung der Effekte aus Veränderungen im Konsolidierungskreis betrug das Minus 4,5%. Der Auftragseingang verringerte sich um 3,3% auf 262,7 Mio. Die Book-to-Bill-Ratio liegt bei 102,5%, womit sich für die kommenden Monate eine leichte Wachstumstendenz abzeichnet, wie Phoenix Mecano am Freitag mitteilt.
Ergebnis in Q2 auf dem Niveau des Vorjahres
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf 19,5 Mio und die entsprechende Marge auf 7,6 von 8,7%. Dieser Rückgang sei hauptsächlich auf das Ergebnis im ersten Quartal zurückzuführen, während im zweiten Quartal ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres resultiert habe. Innerhalb der Sparten habe es jedoch Verschiebungen gegeben. So würden die Sparten Gehäusetechnik und Elcom/Ems die schwache Industriekonjunktur in Europa und Asien spüren, wozu in der Sparte Elcom/Ems der fortgesetzte Rückgang im Solarbereich noch hinzukomme. Die Sparte Mechanische Komponenten dagegen habe deutlich zugelegt. Der Reingewinn sank um 14,7% auf 13,8 Mio EUR.
Umsatz höher als erwartet
Damit hat Phoenix Mecano die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz leicht übertroffen, während die Gewinnziffern eher am unteren Ende der Prognosen lagen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 252,8 Mio EUR, für den EBIT bei 20,5 Mio und für den Reingewinn gab es zwei Schätzungen von 13,9 und 15,4 Mio.
Umsatz und Auftragseingang hätten sich im ersten Semester zwar leicht reduziert, das zweite Quartal habe indes erstmals einen Wendepunkt in dieser seit rund einem Jahr andauernden Entwicklung gezeigt. Dank den umgesetzten Verbesserungsmassnahmen sei im Vorjahresvergleich sowohl im Auftragseingang als auch beim Umsatz in den Monaten April bis Juni erstmals wieder leichtes Wachstum erreicht worden.
Trendwende in der Sparte Mechanische Komponenten
Während die Sparten Gehäusetechnik und Elcom/Ems weiterhin mit abgeschwächten Umsätzen und Erträgen konfrontiert gewesen seien, habe sich in der Sparte Mechanische Komponenten eine deutliche Trendwende ergeben, dies vor allem dank des Bereichs DewertOkin mit den Zielmärkten Medizintechnik und Möbelindustrie.
Die Sparte Gehäusetechnik verzeichnete ein leichtes Umsatzminus um 4,1% auf 82 Mio EUR, während die Sparte Elcom/Ems ein Minus von gut 20% auf 54,2 Mio hinnehmen musste. Elcom/Ems litt einerseits unter dem allgemeinen Volumenrückgang im Bereich Photovoltaik und andererseits unter dem Verlust eines Grosskunden aus der Solarwechselrichter-Industrie. Die Division Mechanische Komponenten steigerte dagegen die Verkäufe um 6,3% auf 120,1 Mio EUR.
Ausblick vom April bekräftigt
Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Phoenix Mecano weiterhin mit einem Betriebsergebnis im Bereich von 30 bis 40 Mio EUR. Der konjunkturelle Verlauf im Jahr 2013 zeige indes bisher keine klare Tendenz, heisst es weiter zum Ausblick. Hoffnungen und Enttäuschungen hätten stets dicht beieinander gelegen. Immerhin hätten sich die Märkte auf tiefem Niveau halten können. Zuletzt hätten einige industrielle Frühindikatoren auch für den Hauptmarkt Europa in den positiven Bereich gedreht. Allerdings sei es noch zu früh, daraus einen Trendwechsel abzuleiten. Man werde deshalb weiterhin vorsichtig agieren.
Die langfristigen Wachstumsinitiativen und Performance-Verbesserungsprogramme sollen aber weiterhin fortgesetzt werden. Das Unternehmen sieht «mittelfristig erhebliches Marktpotential» in allen drei Sparten und insbesondere in den Regionen Amerika und Fernost. Dank der starken Bilanz und der geringen Nettoverschuldung sei man in der Lage, dieses Potential auch unter Einbezug von möglichen Ergänzungsakquisitionen und unabhängig von kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen zu bearbeiten. (awp/mc/pg)