Kloten / Stein am Rhein – Phoenix Mecano spürt die schwache Konjunkturentwicklung in Europa. Im ersten Halbjahr 2024 hat der Komponenten- und Gehäusehersteller weniger umgesetzt und verdient. Auch in der zweiten Jahreshälfte ist das Marktumfeld von Unsicherheiten geprägt.
Den Bruttoumsatz sank in der ersten Jahreshälfte 2024 laut Mitteilung vom Donnerstag um 5,6 Prozent auf 386,2 Millionen Euro. Unter Ausklammerung von Währungs- und Portfolioeffekten ergab sich eine Abnahme von 1,7 Prozent.
Der Auftragseingang ging derweil um 3,0 Prozent auf 388,3 Millionen Euro zurück. Organisch und in Lokalwährung entwickelte sich der Auftragseingang aber leicht positiv (+1,0%). Die Bookto-bill Ratio lag derweil bei 100,5 Prozent nach 97,9 Prozent im Vorjahr.
Die rückläufige Nachfrage machte sich auch in den Ergebnissen bemerkbar: Der betriebliche Cashflow (EBITDA) sank um 8,5 Prozent auf 37,7 Millionen und der Betriebsgewinn (EBIT) um 13 Prozent auf 26,2 Millionen, dies bei einer Marge von noch 6,8 Prozent (VJ 7,4%). Unter dem Strich nahm der Gewinn um knapp 12 Prozent auf 18,2 Millionen ab.
Gegenwind aus Europa
Unter der schwachen Konjunktur in Europa hätten vor allem die Industrieaktivitäten gelitten, heisst es, während die grösste Sparte DewertOkin Technology den Turnaround fortgesetzt habe. Ihr Umsatz stieg um 7,2 Prozent auf 175,4 Millionen Euro (org. +11%) und der EBIT auf 9,9 Millionen von lediglich 3,8 Millionen Euro im Vorjahr.
In der Sparte Industrial Components brach der Umsatz dagegen um über ein Fünftel auf 94,5 Millionen Euro ein, was allerdings auch mit dem Verkauf des Bereichs Rugged Computing zu tun hatte. Organisch und in Lokalwährungen belief sich das Minus aber immer noch auf 15 Prozent, während der EBIT sich auf 4,3 Millionen halbierte.
Die Sparte Enclosure Systems (Gehäusetechnik) wiederum verbuchte sowohl in Euro als auch organisch einen Umsatzrückgang um knapp 11 Prozent auf 124,6 Millionen Euro. Der EBIT fiel auf 15,8 Millionen von zuvor 19,9 Millionen Euro zurück. Immerhin seien in Europa, Indien oder auch im Mittleren Osten «erste Anzeichen einer leichten Verbesserung im Auftragseingang» sichtbar. Nach wie vor schwach entwickle sich aber das Geschäft in der deutschen Automobilindustrie.
Marktumfeld bleibt angespannt
Das Marktumfeld bleibe von Unsicherheiten belastet, heisst es weiter, so dass die Aussichten in wichtigen Märkten für eine kurzfristige Erholung gedämpft seien. Immerhin gebe es in einigen Wachstumsmärkten, in welchen die Gruppe tätig ist, erste Anzeichen einer Besserung. Dennoch seien zur Kostenreduktion die variablen Produktionskapazitäten angepasst worden.
Insgesamt geht man bei Phoenix Mecano im weiteren Jahresverlauf aber von einer konjunkturellen Aufhellung aus. Die setze wohl aber zu spät ein, um die Entwicklung der ersten Jahreshälfte vollständig zu kompensieren, heisst es. Insgesamt rechnet das Management für das Gesamtjahr 2024 mit einem EBIT in einer Bandbreite von zum Vorjahr unverändert bis hin zu einem Rückgang von 20 Prozent. (awp/mc/ps)