Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano (Foto: Phoenix Mecano)
Stein am Rhein – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz gesteigert. Die hohen Kosten durch die Neuausrichtung der Sparte ELCOM/EMS und teilweise schwierige Marktbedingungen in den anderen Sparten belasteten jedoch das Ergebnis. Alle Sparten trugen zum Wachstum bei und für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem EBIT auf Vorjahresniveau.
Der Bruttoumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitzaum um 10% auf 281,6 Mio EUR und der Auftragseingang um knapp 18% auf 299,5 Mio. Die Book-To-Bill Ratio wird in einer Mitteilung vom Freitag mit 106% ausgewiesen. Die positiven Währungseffekte auf den Umsatz werden auf 6,1% beziffert.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA verbesserte sich leicht um 1,1% auf 29,0 Mio EUR, während auf Stufe EBIT ein Rückgang um 5,3% auf 16,5 Mio verbucht wurde. Die entsprechende Marge betrug 5,8% nach 6,8% im Vorjahreszeitraum. Der Reingewinn belief sich auf 10,1 Mio und liegt damit um gut 11% unter der Vorjahresmarke. Er sei durch nicht cash- oder eigenkapitalrelevante Belastungen im ersten Quartal in Höhe von rund 2,6 Mio belastet worden, heisst es.
Mit dem Umsatz liegt Phoenix Mecano leicht über dem AWP-Konsens. Analysten haben hier einen Wert von 278,5 Mio EUR erwartet. Für den EBIT lagen zwei Schätzungen (17,0/16,3 Mio) vor.
Alle Sparten mit Umsatzplus – einzig mechanische Komponenten mit Margenverbesserung
In der Sparte Gehäusetechnik stieg den Umsatz um 4,4% auf 89,0 Mio EUR, während das Betriebsergebnis um 16% auf 10,9 Mio sank. Währungsbedingt hätten sich die Geschäfte in der Schweiz und Russland negativ entwickelt. In der Sektorbetrachtung habe das weltweit durch Preiszerfall belastete Öl&Gas-Geschäft, insbesondere in den Zielmärkten USA und Singapur, gelitten. Im zweiten Halbjahr wird durch neue Projekte hier ein teilweises Aufholen erwartet. Das Industrieumfeld bleibe aber aufgrund der Konjunkturlage, etwa in China oder Brasilien, weiterhin herausfordernd.
Der Absatz bei Mechanischen Komponenten wuchs um deutliche 15% auf 136,1 Mio EUR, der EBIT um gute 25% auf 10,7 Mio EUR. Haupttreiber sei das Geschäft mit elektrischen Antrieben für motorisch verstellbare Komfort- und Pflegemöbel gewesen, schreibt das Unternehmen. Zudem hätten die steigende Nachfrage in China und den USA sowie Marktanteilsgewinne durch die Akquisition neuer Grosskunden positiv gewirkt. Japan und Europa hätten demgegenüber stagniert. Insbesondere in der Schweiz seien die Marktbedingungen aufgrund des Frankenschocks schwierig gewesen, heisst es.
Bei ELCOM/EMS betrug das Umsatzplus 8,7% auf 56,5 Mio EUR, während das Minus beim EBIT auf 3,3 Mio von 2,1 Mio EUR anwuchs. Hier wird das Geschäft nach dem Ausstieg aus dem Solargeschäft auf neue Marktsegmente ausgerichtet. Dadurch fielen erhebliche Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte und den Aufbau neuer Vertriebskanäle an, heisst es weiter. Zudem hätten ein Streik in einem tunesischen Werk und steigende Lohnkosten in China das Ergebnis belastet.
Betriebsergebnis im Bereich des Vorjahres erwartet
Aufgrund der guten Auftragslage rechnet das Unternehmen in den kommenden Monaten weiterhin mit einer positive Entwicklung des Bruttoumsatzes. Für das Gesamtjahr sei ausserdem ein Betriebsergebnis im Bereich des Vorjahres in der Grössenordnung von 30 Mio EUR zu erwarten, dies trotz der hohen Investitionen für die Neuausrichtung der Sparte ELCOM/EMS, wie es heisst. 2016 werde man mit dem Abschluss der Neuausrichtung der Sparte das Gruppenergebnis dann signifikant steigern können, falls die Konjunkturbedingungen einigermassen stabil bleiben. (awp/mc/upd/ps)