Phoenix Mecano nach Umsatzrückgang nur noch knapp in der Gewinnzone
Kloten / Stein am Rhein – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (PM) hat Corona im ersten Halbjahr 2020 stark zu spüren bekommen. Der Umsatz, der nach dem ersten Quartal noch leicht im Plus war, ging im zweiten Jahresviertel drastisch zurück. Auf Stufe Reinergebnis resultierte nur noch ein knapp positiver Wert.
Der Brutto-Umsatz sank im ersten Semester um 7,6 Prozent auf 302,1 Millionen Euro. Bereinigt um Zukäufe und Währungseffekte ergab sich gar ein Minus von 10,7 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang reduzierte sich mit 1,9 Prozent auf 320,1 Millionen Euro allerdings deutlich moderater.
Um Einiges deutlicher fiel der Gewinn zurück, belastet unter anderem von Einmalkosten aus einem Programm zur Performancesteigerung. Auf Stufe EBIT beträgt der Rückgang über 61 Prozent auf 6,4 Millionen Euro mit einem entsprechenden Margenrückgang auf 2,1 Prozent (VJ 5,1%). Beim Reinergebnis resultierte gar ein Minus von knapp 90 Prozent auf 1,2 Millionen Euro. Hauptgrund für diese überproportionale Verschlechterung sind Währungseffekte und Kosten für die Währungsabsicherung.
Die Halbjahresresultate würden die erheblichen Auswirkungen der Covid-Pandemie zeigen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Mittlerweile seien aber alle Werke wieder operativ, wenn auch zum Teil mit eingeschränkter Kapazität und hohen Schwankungen in der Auslastung. Die Investitionsneigung sei wegen der sich weltweit eintrübenden Konjunktur im zweiten Quartal zurückgegangen.
Die Schätzungen der Analysten wurden damit auf allen Stufen verpasst, allerdings lediglich knapp.
Einmalkosten für Restrukturierungsmassnahmen
Auf die schon 2019 schwache Marktlage hatte PM bereits vor rund einem Jahr mit einem «Massnahmenpaket zur Anpassung der Strukturen» reagiert. Die Schwerpunkte liegen in den Sparten Mechanische Komponenten und ELCOM/EMS. Das Paket umfasst Kapazitätsanpassungen, Produktportfoliobereinigungen, Standortoptimierungen. Dieses Programm ist aber auch mit Kosten verbunden, welche nun auf den Gewinn schlugen.
Wegen der Pandemie hat Phoenix Mecano dieses Programm in der Zwischenzeit erweitert und intensiviert. Vielerorts seien die Kosten gesenkt und Kurzarbeit eingeführt worden, heisst es. Die damit verbundenen Einmalkosten werden für das erste Semester mit 2,1 Millionen Euro beziffert.
Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020 zeigt sich das Unternehmen zurückhaltend. Für das zweite Semester sei mit einer anhaltend herausfordernden Wirtschaftslage zu rechnen, heisst es. Zuversichtlich stimmten der nur leichte Rückgang der Auftragseingänge sowie die hohe Book-to-bill Ratio.
Mittlerweile hätten sich die Industrie-Einkaufsmanagerindizes in fast allen Ländern etwas erholt und deuteten auf eine Verbesserung der Lage im zweiten Semester hin. Solange es zu keiner grossflächigen zweiten Ansteckungswelle komme, dürfte die Pandemie das Betriebsergebnis im zweiten Semester im Vergleich zum Vorjahr weniger stark belasten als im ersten Halbjahr.
Die Geschäftsentwicklung hängt indes massgeblich vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Man lege deshalb den Fokus weiterhin auf Liquidität und Kosten. (awp/mc/ps)
Phoenix Mecano
Firmeninformationen bei monetas
Aktienkurs bei Google