Kloten – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im Geschäftsjahr 2016 einen höheren Umsatz und deutlich mehr Gewinn erzielt. Dabei hat die im Vorjahr noch als Sorgenkind bezeichnete Sparte ELCOM/EMS auf Stufe EBITDA den Turnaround geschafft.
Der Bruttoumsatz lag im Geschäftsjahr 2016 mit 583,2 Mio EUR um 4,2% über dem Vorjahreswert. Der vorläufige betriebliche Cashflow (EBITDA) stieg 13% auf rund 59 Mio EUR. Bereinigt um die Sonderaufwendungen im Vorjahr verbesserte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 14% auf rund 34,5 Mio. Darin enthalten sind Einmalkosten von 2,4 Mio EUR im Zusammenhang mit der Integration von Ismet, wie Phoenix Mecano am Donnerstag mitteilt.
Unter dem Strich beträgt der Reingewinn gemäss den noch nicht auditierten Zahlen etwa 23 Mio, verglichen mit 6,7 Mio im Vorjahr. Mit den wichtigsten Kennzahlen hat die Gruppe die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen und beim EBIT sowie Reingewinn in etwa erfüllt.
Meilensteine bei Sorgensparte
Organisch am stärksten gewachsen ist laut Mitteilung die grösste Sparte der Gruppe, die Mechanische Komponenten. Sie habe ihren «erfolgreichen» Kurs fortgesetzt, heisst es. Das Wachstum sei breit abgestützt im Industriesegment von Rose&Krieger sowie im Produktbereich DewertOkin bei gleichzeitig verbesserter Betriebsergebnismarge gewesen. In der Sparte Gehäusetechnik wiederum sei der Seitwärtstrend im Oil&Gas-Sektor sowie die allgemeine Zurückhaltung im Investitionsgüterbereich in weiten Teilen Europas durch Wachstum in Asien kompensiert worden. Die Sparte habe in Teilen des Euroraumes wie auch in Nordamerika mit heterogenen Märkten zu kämpfen gehabt.
Die Sparte ELCOM/EMS habe indes ein anspruchsvolles Massnahmenpaket zum Turnaround umgesetzt wie auch erhebliche Wachstumsinvestitionen getätigt, erklärte Unternehmenschef Rochus Kobler auf Anfrage von AWP. Insgesamt konnte die Sparte so den Turnaround auf Stufe EBTIDA erreichen und 2016 einen positiven betrieblichen Cashflow erwirtschaften.
Man wolle sich aber mit dem «bisher Erreichten nicht zufrieden geben» und auch nicht auf den Lorbeeren ausruhen. «Als Nächstes wollen wir in dieser Sparte auch den Turnaround auf Stufe EBIT erzielen». Als Meilensteine bezeichnete er unter anderem, dass die Restrukturierungsmassnahmen umgesetzt und Wachstumschancen im Bereich Transformatoren genutzt worden seien. Durch die Übernahme von Ismet habe man denn auch in der Sparte eine «kritische Grösse erreicht, um von da aus weiter zu wachsen.» Im dritten Schritt, so Kobler weiter, wolle man dann «auch die Kapitalrendite so steigern, dass wir die Kapitalkosten verdienen».
Zurückhaltend zuversichtlich
Das Nein zur USR III sei «kein brennendes Thema für die Gruppe», meinte der CEO zudem und hielt fest, dass deswegen kein Stellenabbau in der Schweiz geplant sei. Der Schweizer Standort werde aus Sicht von Phoenix Mecano aufgrund des Neins zu USR III weder leiden noch profitieren. Man sei immer noch mit der gleichen Herausforderung konfrontiert, dem festen Schweizer Franken.
Beim Ausblick zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch, gibt derzeit aber keine quantifizierbare Ziele ab. Man werde die konjunkturelle Entwicklung sorgfältig beobachten und gegebenenfalls zeitnah eingreifen, um auf sich verändernde Rahmenbedingungen flexibel zu reagieren, heisst es. Auch wenn unter den gegebenen Umständen Prognosen ungewöhnlich schwierig erscheinen würden, werde für 2017 in den globalen Zielmärkten eine Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis erwartet – unter der Voraussetzung, dass extreme Verwerfungen ausbleiben.
Stabile Dividende erwartet
Betreffend Dividende kommuniziert das Unternehmen üblicherweise erst nach Vorlage der geprüften Jahreszahlen. Diese wird Phoenix Mecano am 25. April anlässlich der Bilanzmedienkonferenz präsentieren. Gegenüber AWP stellte CEO Kobler in Aussicht, dass die Dividende stabil bleiben werde. Über eine allfällige Dividendenerhöhung könne man wohl erst reden, wenn das Betriebsergebnis deutlich über 50 Mio steige, meinte er weiter.
An der Börse notieren die Titel im bisherigen Tagesverlauf nahezu unverändert. Gegen 10.30 Uhr verlieren sie mit 508 CHF 0,2%. Die Zürcher Kantonalbank beurteilt das Zahlenset insgesamt leicht positiv, während auch Baader Helvea weiterhin optimistisch gestimmt ist. Die Grossbank UBS bleibt indes nach wie vor zurückhaltend und sieht mit Blick auf die Konsensschätzung 2017 unverändert ein Abwärtsrisiko. (awp/mc/upd/ps)