Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano.
Kloten – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im ersten Halbjahr 2011 dank seiner Berichtswährung Euro klar zugelegt. Vor allem das Industriegeschäft entwickelte sich gut, während in anderen Bereichen das Marktumfeld als Herausforderung bezeichnet wird. Trotz der gestiegenen Risiken für die Konjunktur gibt sich das Unternehmen für die weitere Zukunft «vorsichtig optimistisch» und bestätigt den früher gegebenen Ausblick.
Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 8,5% auf 275,8 Mio EUR. Bereinigt um Veränderungen im Konsolidierungskreis waren es +5,0%, währungsbereinigt +8,2%. Unter Ausklammerung des rückläufigen Photovoltaik-Geschäftes hätte das Wachstum 14,2% betragen, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Der Auftragseingang legte um 3,9% auf 281,4 Mio EUR zu, entsprechend einer Book-to-bill Ratio von 102%.
Geographisch breit abgestütztes Wachstum
Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde um 11,7% auf 30,8 Mio EUR gesteigert, die entsprechende Marge auf 11,2% von 10,8% im Vorjahr. Die Sparte Gehäusetechnik konnte den Angaben zufolge die Marge aufgrund der guten Geschäftsentwicklung weiter steigern. In der Sparte ELCOM/EMS dagegen habe die dynamische allgemeine Industriekonjunktur den marktbedingten Betriebsverlust bei Photovoltaik-Komponenten nur teilweise kompensieren können. Eine höhere Betriebsmarge gab es auch in der Sparten Mechanische Komponenten. In der geographischen Betrachtung verzeichneten alle drei Regionen (Europa, Nah- und Fernost sowie Nord- und Südamerika) ein organisches Umsatzwachstum.
Gewinnerwartungen nicht ganz erfüllt
Der Reingewinn lag mit 22,8 Mio EUR um 5,5% über dem Vorjahreswert. Ein vor allem währungsbedingt um rund 1,9 Mio EUR verschlechtertes Finanzergebnis sei der Grund für die im Vergleich zum Betriebsergebnis unterproportionalen Steigerung. Insgesamt hat Phoenix Mecano die Erwartungen bezüglich Umsatz getroffen, EBIT und Reingewinn blieben etwas darunter. Die Nettoverschuldung per Mitte 2011 stieg im Vergleich zu einem Jahr davor um rund 250% auf 34,1 Mio EUR. Damit liege das Verhältnis Nettoschulden zu Eigenkapital bei 13,8%. Der erhöhte Mittelbedarf diente laut Mitteilung der Finanzierung von Akquisitionen, insbesondere dem Joint Venture Okin.
«Vorsichtig optimistischer» Ausblick
Für das zweite Halbjahr 2011 rechnet das Unternehmen – unter Ausklammerung möglicher Akquisitionen – mit einer Verminderung der Nettoverschuldung. Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich das Unternehmen insgesamt «vorsichtig optimistisch». Mit Blick auf die gestiegenen Risiken halte man aus heutiger Sicht an der Erwartung eines gegenüber Vorjahr erhöhten Umsatzes und Betriebsergebnisses fest. Allfällige Schwankungen der Konjunktur gehörten zum Geschäft und gäben die Möglichkeit, antizyklisch die strategische Position durch organische Wachstumsinitiativen und gezielte Akquisitionen auszubauen, heisst es.
Wachstumstrends profitabel nutzen
Der Markt für industrielle Komponenten befinde sich weiterhin in einer guten Verfassung. Allerdings seien die indirekten Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten schwer abzuschätzen. Eine allgemeine Investitionszurückhaltung aufgrund gestiegener Unsicherheit würde sich auf das Wachstum negativ auswirken, aktuell seien jedoch noch keine fundamental begründeten Faktoren für eine solche Entwicklung auszumachen. Der Aufbau industrieller Infrastruktur in den Schwellenländern, die weltweit steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien sowie der mit der Überalterung in den Industrienationen einhergehende steigende Bedarf nach Pflege und Spitalbetten seien mittel- und langfristige Wachstumstreiber. Diese Wachstumstrends wolle Phoenix Mecano profitabel nutzen. (awp/mc/ps)