Zürich – Die österreichische Fahrzeuggruppe Pierer Mobility hat im ersten Halbjahr unter den Produktionsunterbrüchen und Ladenschliessungen durch die Covid-19 Pandemie gelitten. Nach Ende des Lockdowns rechnet das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen mit einem Boom bei der globalen Zweiradnachfrage.
Im ersten Semester verkaufte Pierer Mobility 124’682 Motorräder und E-Bikes der Marken KTM, Husqvarna, Gasgas und R Raymon. Das ist ein Minus von 8,1 Prozent zum Vorjahr. Aufgrund der coronabedingten zweimonatigen Produktionsunterbrechung wird ein Umsatz in Höhe von 600 Millionen Euro erwartet (VJ 754,9 Mio) und ein knapp noch positives EBIT in Höhe von 1,7 Millionen (VJ 46,6 Mio), wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Mehr Zulassungen trotz Lockdown
Der Motorradmarkt habe sich insbesondere in Nordamerika (+20%) und Australien (+39%) überraschend stark entwickelt. Global liegen die Motorradzulassungen im ersten Halbjahr trotz Corona Lockdown bei einem Plus von rund 4 Prozent. Die Marken KTM und Husqvarna hätten davon profitieren können und hohe Marktanteilsgewinne erzielt, wie es heisst.
Nach dem zweimonatigen Lockdown erlebe der Zweiradfachhandel aufgrund eines offenbar geänderten Mobilitätsverhaltens einen Boom, schreibt das Unternehmen weiter. Das siegele sich in zweistelligen Zuwachsraten bei den Zulassungen sowohl bei Motorrädern als auch bei E-Velos wider. Um dem Bedarf gerecht zu werden und die Kapazität zu erhöhen wurden seit Anfang Juni an den österreichischen Standorten die Zahl der Mitarbeitenden um 170 erhöht. Der weltweite Personalstand wuchs damit auf mehr als 4’400.
Positiver Ausblick
Aufgrund des erwarteten Booms fällt der Ausblick für das zweite Semester positiv aus. Der Zweiradbauer erwartet einen Umsatz von mehr als 800 Millionen Euro (VJ 765,3 Mio) und einen Jahresumsatz von 1,40 Milliarden (VJ 1,52 Mrd).
Zudem teilte Pierer Mobility mit, dass man vorzeitig den spanischen Trial-Maschinen-Hersteller Gasgas komplett übernommen habe. Diese Marke soll nun um Highend E-Mountain Bikes ergänzt werden.
Die finalen Kennzahlen für das erste Halbjahr werden am 31. August 2020 veröffentlicht. (awp/mc/pg)