Stans – Die Pilatus Flugzeugwerke stellen Anfang 2019 nach 60 Jahren die Produktion des PC-6 ein. Sie sieht für den «robusten Alleskönner» nur noch begrenzte Entwicklungschancen. Mit dem PC-6 schaffte Pilatus einst den internationalen Durchbruch.
Interessierte Kunden könnten den PC-6 noch bis Mitte 2018 bestellen, das Angebot sei aber limitiert, teilte der in Stans ansässige Flugzeugbauer am Montag mit. Bestehende Kunden würden noch mindestens 20 Jahre Support erhalten, damit der Einsatz des Mehrzweckflugzeugs gewährleistet bleibe.
Aufgrund des hohen Alters und stetig wachsender Zertifizierungsanforderungen sei die Weiterentwicklung des PC-6 nur noch sehr bedingt möglich, schreibt Pilatus. Jedes Produkt habe einen Lebenszyklus, welcher irgendwann zu Ende gehe, erklärte Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar Schwenk in einer Medienmitteilung. Beim PC-6 sei dies nun der Fall.
«Vollumfänglicher Fokus» auf PC-24
Der Produktionsstopp des PC-6 wurde auch im Zusammenhang mit dem neusten Flieger, dem PC-24, entschieden, für welchen aktuell in Stans die Serienproduktion aufgebaut wird und welche «vollumfänglichen Fokus» benötige. Die Mitarbeiter, die bisher auf der PC-6-Produktionslinie tätig waren, werden künftig für die Montage der anderen Flugzeugtypen eingesetzt.
Der PC-6 ist auch unter dem Namen «Pilatus Porter» bekannt. Er kann auf extrem kurzer Distanz starten und landen und wurde dafür ausgelegt, auf jeglicher Art von Start- und Landepisten, in den entlegensten Gebieten der Welt, in grossen Höhen und unter verschiedensten klimatischen Bedingungen zu operieren.
Seit 1959 stellte Pilatus insgesamt 500 PC-6 in Stans her. Zusätzlich wurden knapp 100 Maschinen in den USA unter Lizenz produziert. Laut Pilatus gehört der PC-6 zu den am längsten produzierten Flugzeugen der Welt überhaupt. (awp/mc/ps)