Plazza-CEO Ralph Siegle. (Foto: Plazza)
Zürich – Die Immobiliengesellschaft Plazza hat 2015 weniger Mieteinnahmen verbucht als im Vorjahr. Der Leerstand ist deutlich gestiegen. Profitiert hat die von dem Industriekonglomerat Conzzeta abgespaltene und seit vergangenen Sommer an der SIX kotierte Gesellschaft dagegen von der Neubewertung des Immobilienparks. Unter dem Strich wurde aber weniger Gewinn geschrieben, unter anderem auch aufgrund der IPO-Kosten.
Die Plazza-Immobilien liegen schwerpunktmässig im Wirtschaftsraum Zürich. Der Liegenschaftsertrag ging im Berichtsjahr um 2,3% auf 18,4 Mio CHF zurück, teilt das Unternehmen am Freitag mit. Der grösste Teil entfällt dabei auf Wohnliegenschaften (-1,3% auf 9,9 Mio CHF).
Der durchschnittliche Leerstand ist markant gestiegen. Die entsprechende Quote kam bei 28,8% zu liegen nach 2,0% Ende 2014. Dies ist vor allem auf zwei Geschäftsliegenschaften an der Giesshübelstrasse in Zürich Wiedikon zurückzuführen.
Wie Plazza dazu schreibt, stehe die Wiedervermietung der Geschäftsflächen an der Nummer 40 sowie 45 im Zentrum der Aktivitäten im Bereich Bestandesliegenschaften. Die Vermietung erweise sich im aktuellen konjunkturellen Umfeld allerdings als Herausforderung, wie es heisst.
Hoher Neubewertungserfolg
Der Erfolg, der aus der Neubewertung des Immobilienparks resultiert, erreichte 32,5 Mio CHF – nach 12,1 Mio im Vorjahr. Das Betriebsergebnis EBIT stieg in der Folge um rund zwei Drittel auf 43,7 Mio CHF und der Reingewinn in ähnlicher Grössenordnung auf 33,4 Mio CHF.
Unter Ausklammerung des Neubewertungseffekts ging der Reingewinn jedoch um 22% auf 8,6 Mio CHF zurück. Dies wird vor allem auf die in der Berichtsperiode angefallenen Aufwendungen für den Börsengang zurückgeführt. Als Folge der Abspaltung hat Plazza zudem eigene personelle Ressourcen aufgebaut. Der Personalzuwachs beträgt 2,4 Vollzeitstellen; insgesamt umfasst der Personalbestand Ende 2015 12,6 Vollzeitstellen.
72% vom Gewinn sollen ausgeschüttet werden
Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer Dividende von 3,00 CHF pro Namenaktie Kategorie A und von 0,60 CHF pro Namenaktie Kategorie B vor. Damit wird entsprechend 72% des Gewinns exklusive Neubewertung ausgeschüttet. Der Verwaltungsrat hatte beim Börsengang bekanntlich «rund 70%» in Aussicht gestellt.
Der Marktwert der Bestandesliegenschaften ist im Jahresverlauf um 5,8% auf 330,5 Mio CHF per Ende 2015 gestiegen. Im Geschäftsjahr wurde eine kleinere Liegenschaft im Baurecht verkauft, was zu einem kleinen Gewinn führte. Desweiteren führt Plazza noch Entwicklungsliegenschaften im Wert von 86,2 Mio CHF und Baurechte von 75 Mio CHF in der Bilanz auf. Ende 2015 zählte das Portfolio 21 Liegenschaften.
Solide finanziert
Mit einer Eigenkapitalquote von 86,3% ist Plazza solide finanziert. Es seien keine Finanzverbindlichkeiten ausstehend und die Gruppe verfüge über «bedeutende» Barmittel. Diese Ausgangslage ermögliche den schrittweisen Ausbau und die etappenweise Realisierung der Entwicklungsprojekte.
Im Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung zeigt sich Plazza wenig konkret. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beurteilen die Zukunftsaussichten der Gruppe weiterhin als «sehr gut», heisst es. Die schrittweise Realisation der drei grossen Entwicklungsprojekte werde die Mieterträge ab 2018 steigen lassen.
Die wenig liquide Plazza-Aktie legt am Freitagmorgen um 0,2% zu, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt 0,42% einbüsst. Auch seit Jahresbeginn hat der Titel die Nase vorn. Aktuell steht der Kurs bei 208,90 CHF und damit 3,3% unter der Erstnotiz beim Börsengang. (awp/mc/ps)