Zürich – Im September stieg der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) um 0.5 Punkte und schloss auf einem Stand von 61.7 Zählern. Damit notierte er weit in der Wachstumszone und auf dem höchsten Stand seit Februar 2011. Seit vier Monaten kennt der PMI nur eine Richtung – nach oben. Und dies, obwohl er bereits im Frühling auf Ständen notierte, die bisher nur in Boom-Zeiten erreicht worden sind.
Seit mehr als einem Jahr befindet sich der PMI mittlerweile über seinem langfristigen Durchschnitt. Er steht damit im Kontrast zum eher pessimistischen Wachstumsausweis, den das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) dem Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) im ersten Halbjahr 2017 attestiert.
Gute Aussichten für die Industrie…
Die Subkomponenten des PMI zeigen ebenfalls das Bild einer robusten Industriekonjunktur. So sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Die entsprechende Subkomponente «Auftragsbestand» kletterte von einem bereits hohen Indexstand von 61.8 Punkten im August auf neu 66.0 Punkte. Eine ähnlich positive Einschätzung war zuletzt 2010 zu verzeichnen. Diese erfreuliche Entwicklung lässt auf eine dynamische Industrieproduktion für die nächsten Monate hoffen. Ebenfalls positiv zu werten ist der abermalige Abbau der Lagerbestände an Fertigprodukten trotz grösserer Einkaufsmenge und reger Produktion. Letztere hat allerdings im September deutlich an Dynamik eingebüsst. Die Subkomponente «Produktion» rutschte markant nach unten, verharrte mit 58.4 Punkten aber immer noch weit in der Wachstumszone. Diese Subkomponente schwankt von Monat zu Monat – die Abwärtsbewegung sollte daher nicht überinterpretiert werden (vgl. Abb. 2.).
… mit ersten Anzeichen von Knappheit
Das geringere Steigerungstempo könnte zudem aufkommenden Kapazitätsengpässen zuzuschreiben sein. Auf solche deuten nämlich auch die stark zunehmenden Lieferfristen hin. Die entsprechende Subkomponente notierte im September nur noch wenig unter ihrem historischen Höchststand. Ebenfalls auf gut ausgelastete Kapazitäten lässt der erneute Personalaufbau schliessen, auch wenn dieser wieder eher verhalten ausfiel. Auch die Einkaufspreise sind markant gestiegen, wobei dafür vor allem die Abwertung des CHF und die damit einhergehende Verteuerung von Importprodukten verantwortlich sein dürften. (Credit Suisse/mc/ps)
Purchasing Managers’ Index (PMI) Umfrage
Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) ist ein Gemeinschaftswerk des Fachverbandes für Einkauf und Supply Management procure.ch und der Credit Suisse. Er beruht auf einer monatlich durchgeführten Umfrage bei procure. ch-Mitgliedern. Deren Erhebung und Auswertung erfolgt nach den Vorgaben der International Federation of Purchasing and Supply Management, die sich in den Vereinigten Staaten schon seit Jahrzehnten bewähren. Während der Verein procure.ch mit der Erhebung der Umfrage betraut ist, obliegt der Credit Suisse deren Auswertung und Publikation.