PMI Oktober: Deutliche Bremsspuren
Zürich – Im Oktober hat der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) um 1.3 Punkte tiefer geschlossen und auf einem Stand von 46.9 Punkten notiert. Damit verharrte der PMI den zweiten Monat in Folge unter der Wachstumszone, die bei 50-Punkten beginnt. Das Hin und Her der Eurokrise hinterliess offensichtlich deutliche Bremsspuren in der Industriekonjunktur.
Insbesondere Neueinstellungen sowie die Lager wurden zurückgefahren, wie aus der Mitteilung der Credit Suisse vom Dienstag hervorgeht. Demnach wurden erstmals seit mehr als zwei Jahren die Lieferfristen wieder kürzer, was ein Zeichen für geringer ausgelastete Kapazitäten ist. Vor den Auswirkungen der Eurokrise konnte auch die von der Nationalbank Anfang September gesetzte Wechselkursuntergrenze die Schweiz nicht schützen. Bisher wurde die Abschwächung des Frankens erst in einem verlangsamten Preisnachlass im Gütereinkauf sichtbar. Sämtliche Subindikatoren der PMI-Umfrage notierten im Oktober unterhalb der Wachstumsschwelle.
Unternehmen zunehmend skeptischer
Die Subkomponenten «Produktion» und «Auftragsbestand» verringerten die Distanz zur Wachstumszone im Oktober zumindest leicht. Gemäss den Indexanstiegen um 1.5 bzw. 1.3 Punkte haben sich die Rückgänge in Produktion und Auftragesbestand verlangsamt. Diese ermutigende Entwicklung kontrastiert mit dem Absinken der Subkomponenten «Lager Einkauf» und «Beschäftigung» (-2.2 bzw. -2.0 Punkte) – Zeichen zunehmender Skepsis der Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung. Einen massiven Taucher vollzog die Subkomponente «Lieferfristen» und zwar um 9.8 Punkte auf 45.8 Zähler. Ohne rasche Lösung der Eurokrise ist das Risiko gross, dass sich die Bremsspuren in der Schweizer Wirtschaft weiter vertiefen werden. (CS/mc/ps)
Über PMI
Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) ist ein Gemeinschaftswerk des Fachverbandes für Einkauf und Supply Management procure.ch und der Credit Suisse. Er beruht auf einer monatlich durchgeführten Umfrage bei procure.ch-Mitgliedern. Deren Erhebung und Auswertung erfolgt nach den Vorgaben der International Federation of Purchasing and Materials Management, die sich in den Vereinigten Staaten schon seit Jahrzehnten bewährt haben. Während der Verein procure.ch mit der Erhebung der Umfrage betraut ist, obliegt der Credit Suisse deren Auswertung und Publikation.