Zürich – Die Schweizer Einkaufsmanager sind im vergangenen Monat wieder etwas zurückhaltender geworden, sie bleiben aber weiterhin optimistisch. Der sogenannte Purchasing Manager’s Index (PMI, saisonbereinigt) sank im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,2 Indexpunkte auf 62,4 Zähler. Er liegt damit innerhalb der Erwartungen: Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 64,1 und 65,3 Punkten vorhergesagt.
Der PMI notierte damit weiterhin sowohl deutlich in der Wachstumszone, die bei 50 Punkten beginnt, als auch über seinem langjährigen Durchschnitt, teilte die Credit Suisse, die den Index gemeinsam mit procure.ch ermittelt, am Freitag mit. Die meisten Subkomponenten bildeten sich im Mai zurück.
Am markantesten fiel der Rückgang in der Subkomponente «Produktion» aus, die um 6,7 Punkte auf 59,0 Zähler nachgab. Dennoch sei der Wert im langfristigen Vergleich noch immer überdurchschnittlich, kommentiert die CS. Nach wie vor seien die Auftragsbücher gut gefüllt, zudem deuteten länger werdende Lieferfristen, höhere Einkaufsmengen sowie die Lagerentwicklung auf Produktionssteigerungen in der nahen Zukunft hin.
Starker Personalaufbau
Die Sukomponente «Beschäftigung» stieg im Mai gar auf einen neuen Rekordwerd bei 66,1 Punkten. Die Unternehmen hätten im Mai derart verbreitet neues Personal eingestellt wie noch nie seit Erhebungsbeginn im Jahr 1995, heisst es. Die Verbesserung der Arbeitsmarktlage sei sowohl Spiegelbild der Zuversicht der Unternehmen als auch Grundlage für das Andauern des konjunkturellen Aufschwungs.
Der PMI des Dienstleistungssektors legte um 10,6 auf 64,5 Zähler zu und schloss bereits zum 19. Mal in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle. Der Indexanstieg war vor allem einer markant besseren Geschäftstätigkeit zu verdanken Auch die Auftragslage präsentierte sich erfreulich: Zwar war der Auftragsbestand nicht mehr ganz so hoch wie im Vormonat, doch nahm die Zahl neuer Aufträge dynamischer zu als im April.
Der PMI gehört gemeinsam mit dem KOF-Konjunkturbarometer zum wichtigsten Vorlaufindikator für die Schweizer Wirtschaftsentwicklung. Jener Indikator hat im Mai um 2,0 auf 100 Punkte nachgegeben. Dies deute auf eine durchschnittliche Wirtschaftsentwicklung hin, hiess es am Mittwoch von Seiten der KOF. (awp/mc/ps)