Zürich – Die Schweizer Einkaufsmanager sind weiterhin sehr optimistisch. Der Purchasing Manager’s Index (PMI, saisonbereinigt) für die Industrie erreichte im Januar 65,3 Zähler nach (leicht nach oben revidierten) 65,6 im Vormonat und verharrte somit weit oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Er notiert damit auch nahe an seinem historischen Höchststand, der im Vormonat erreicht worden war.
Die Aussichten für die Schweizer Industrie seien somit gut, schreibt die Credit Suisse, die den Index gemeinsam mit procure.ch ermittelt, in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der wichtige Frühindikator übertraf auch die Erwartungen der Experten: Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 63,0 und 64,5 Punkten prognostiziert.
Gut gefüllte Auftragsbücher
Laut den CS-Ökonomen deuten auch die meisten Subkomponenten auf anhaltenden Rückenwind hin. So seien insbesondere die Auftragsbücher gut gefüllt. Die entsprechende Subkomponente «Auftragsbestand» kam laut den Angaben auf dem höchstens Stand seit dem Erholungsboom 2010 zu liegen.
Ebenfalls positiv zu werten sei der neuerliche Abbau der Lagerbestände trotz höherer Einkaufsmenge und reger Produktion. Auch der Personalbestand sei im Januar «in verhaltenem Tempo» aufgestockt worden. Die Analysten der Grossbank machen inzwischen anhand der längeren Lieferfristen und der markant gestiegenen Einkaufspreise sogar Anzeichen für Knappheit aus.
Beschleunigung im Dienstleistungssektor
Der PMI des Dienstleistungssektors stieg derweil auf 62,8 von (nach oben revidierten) 57,5 Punkten im Vormonat. Vieles deute auf eine Beschleunigung der Aktivität hin, heisst es dazu. So notierten die Subkomponenten «Neuaufträge» und «Auftragsbestand» weit in der Wachstumszone, und im Januar sei sogar der Personalbestand leicht aufgestockt worden.
Der Dienstleistungs-PMI weise allerdings recht starke Schwankungen auf, weshalb ein einzelner Monatswert nicht überinterpretiert werden sollte, wird betont. Zudem wirkt sich die Revision der Saisonbereinigungsfaktoren deutlich stärker aus als im PMI Industrie. Beim Vergleich mit dem Vormonat gelte es bei beiden PMI zu beachten, dass zu Jahresbeginn die Saisonbereingiungsfaktoren neu berechnet wurden.
Der PMI gehört gemeinsam mit dem KOF-Konjunkturbarometer zum wichtigsten Vorlaufindikator für die Schweizer Wirtschaftsentwicklung. Auch laut jenem Indikator stehen die Zeichen unverändert auf Wachstum, auch wenn er sich im Januar um 4,5 auf 106,9 Punkte zurückbildete. Er liege damit aber weiterhin über seinem langjährigen Durchschnitt, was auf eine dynamische Konjunkturentwicklung hindeute, betonten die KOF-Ökonomen am vergangenen Dienstag. (awp/mc/ps)