Subkomponente «Lager» als einzige im April angestiegen.
Zürich – Der Schweizer Einkaufsmanager Index (PMI) ist im April 2011 um 0,9 Punkte auf den Stand von 58,4 und damit zum zweiten Mal in Folge gesunken. Angesichts der Schwankungen des Indexes sollte ein Monatswert nicht überinterpretiert werden, dennoch liefere der April-Wert gewisse Indizien, heisst es in einer Mitteilung der Credit Suisse vom Montag.
Einerseits scheine sich das Hochschnellen des Index im Februar als Strohfeuer zu entpuppen, sei er seither doch bereits wieder um mehr als 5 Punkte gesunken. Andererseits dürfte die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten trotzdem solide bleiben, bewege sich der Indexwert doch weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern und um 4,1 Punkte über dem langjährigen Durchschnitt.
April-Wert leicht unter Erwartungen
Der PMI wird von der Grossbank CS in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verband für Materialwirtschaft und Einkauf (SVME) herausgegeben. Der April-Wert liegt leicht unter den Schätzungen der von AWP befragten Ökonomen. Diese hatten im Vorfeld einen Wert im Bereich von 58,6 bis 60,0 Punkten prognostiziert. Der Indexrückgang im April ist hauptsächlich auf die Subkomponenten «Produktion» und «Auftragsbestand» zurückzuführen; die Subkomponente «Lager Einkauf» stieg dagegen an und die restlichen zwei Subkomponenten, die in den PMI einfliessen (Beschäftigung, Lieferfristen), stagnierten.
«Gemischte Signale»
Die Signale seien demnach gemischt, so die CS. Einerseits lasse das Abgleiten der Auftragsbestandskomponente eine weitere Verlangsamung des Produktionswachstums erwarten. Andererseits lasse die unverändert hohe Dynamik der Personaleinstellung auf eine anhaltend optimistische Erwartung der Unternehmen schliessen. Die Interpretationsmöglichkeiten des beschleunigten Aufbaus der Einkaufslager seien ebenfalls mannigfaltig: Diese könnten entweder in Erwartung einer höheren Nachfrage oder höherer Preise aufgestockt worden sein oder sie füllten sich als Folge einer zu geringen Produktion. Die unveränderte Steigerungsrate der Lieferfristen sei hingegen das Spiegelbild einer hohen Kapazitätsauslastung. (awp/mc/ps)