Bern – Polizeibehörden aus neun Kantonen haben am Dienstag eine vom Bundesamt für Polizei fepdol koordinierte Aktion gegen ein kriminelles Schleppernetzwerk durchgeführt. Das Netzwerk wird verdächtigt, die illegale Einreise, den Aufenthalt und die Erwerbstätigkeit von chinesischen Staatsbürgern mittels gefälschter Dokumente zu fördern. Während der Polizeiaktion konnten insgesamt 349 Verdächtigte angehalten und überprüft sowie Hausdurchsuchungen vorgenommen werden. 57 Personen wurden vorläufig festgenommen und diverse gefälschte Dokumente sichergestellt, wie fedpol mitteilt.
Bei den kontrollierten Personen handelt es sich um chinesische Staatsbürger, die seit Längerem unter Verdacht stehen, mittels gefälschten europäischen Reisepässen Arbeitsbewilligungen erlangt zu haben und illegal in chinesischen Gastrobetrieben zu arbeiten. Die Aktion wurde im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen durch die Strafverfolgungsbehörden der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Freiburg, Luzern, Neuenburg, Waadt, Zug und Zürich durchgeführt und durch das Grenzwachtkorps (GWK) sowie das Bundesamt für Migration (BFM) unterstützt.
Das Kommissariat Menschenhandel/Menschenschmuggel der Bundeskriminalpolizei bei fedpol koordinierte die Aktion und gewährleistete den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit mit Europol und weiteren ausländischen Strafverfolgungsbehörden.
Behörden erhoffen sich Erkenntnisse über Machenschaften der Schlepper
Die beteiligten Schweizer Behörden wie auch die internationalen Partner erhoffen sich von der Aktion weitere Erkenntnisse über die Zusammenhänge und Strukturen des Schleppernetzwerkes, über welches die illegalen Arbeitskräfte aus China in die Schweiz geschleust wurden. Dabei stellt sich auch die Frage, ob und inwiefern die Arbeitgeber in die Schleusung involviert sind. (fedpol/mc/pg)