Baar – Polypeptide hat die operative Leistung im Geschäftsjahr 2024 deutlich verbessert. Unter dem Strich fiel aber wie angekündigt erneut ein Verlust an. An den ambitionierten Zielen für die nächsten Jahre hält das Unternehmen fest.
Der Umsatz des Auftragsentwicklers und -herstellers von Peptiden stieg 2024 um 5,1 Prozent auf 336,8 Millionen Euro. Bereinigt um die Verkäufe, die in 2023 noch im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erzielt wurden, kletterten die Verkäufe um 7,1 Prozent, teilte Polypeptide am Dienstag mit.
Polypeptide hatte schon vor einem Jahr angekündigt, dass 2024 im Zeichen des Kapazitätsausbaus stehe und ein Übergangsjahr werde. Die Steigerung der Kapazitätsauslastung werde aber etwas Zeit in Anspruch nehmen, sie werde sich erst ab der zweiten Jahreshälfte 2024 bemerkbarer machen.
In der Tat wurde der Absatz im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Semester (+2,4%) beschleunigt. Das Plus war vor allem den kommerziellen Aktivitäten (+32%) zu verdanken. Der entwicklungsbezogene Umsatz ging dagegen um 23,5 Prozent zurück, erklärte Polypeptide.
Rückkehr zu Profitabilität
Der operative Gewinn auf der Stufe EBITDA war mit 25,4 Euro Millionen wieder positiv nach einem Verlust von 6,0 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge lag bei 7,5 Prozent. Polypeptide führt eine verbesserte operative Leistung und Änderungen im Produktmix als Gründe an.
Unter dem Strich blieb das Unternehmen mit einem Verlust von 19,6 Millionen Euro allerdings in den roten Zahlen – auch dies hatte Polypeptide aber so bereits prognostiziert. Im Vorjahr hatten diverse operative Probleme einen Verlust von sogar 51,4 Millionen verursacht. Eine Dividende wird erneut nicht ausgeschüttet.
Die Investitionen in neue Kapazitäten blieben derweil hoch, um die Chancen im Bereich GLP-1 («Schlankmacher») zu nutzen. Konkret betrugen die Investitionen (Capex) 87,1 Millionen Euro oder 26,1 Prozent des Umsatzes. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit wurde gleichzeitig mit 89,4 Millionen deutlich verbessert.
Mittelfristziele bestätigt
Die Mittelfristziele werden bestätigt. Diese sehen vor, dass Polypeptide den rapportierten Umsatz im Zeitraum von 2023 bis 2028 verdoppelt. Bei der Profitabilität erwartet Polypeptide bis 2028 die Annäherung der EBITDA-Marge an die Marke von 25 Prozent.
Auf dem Weg dorthin rechnet das Unternehmen in 2025 mit einem Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent. Die vergleichsweise grosse Spannbreite erkläre sich damit, dass die Umsatzrealisierung vom Hochfahren einer neuen kommerziellen Produktion in Belgien abhängig sei. Die Marge werde im laufenden Jahr weiter steigen.
Ferner wurde Joanna LeCouilliard zur Wahl in den Verwaltungsrat nominiert. Die frühere Glaxo-Managerin bringe Expertise in den Bereichen Finanzen und Rechnungslegung mit. Nach vier Jahren im Amt steht hingegen Beat In-Albon nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung. (awp/mc/ps)