Zug – Polypeptide legt einen glänzenden ersten Jahresabschluss als börsenkotiertes Unternehmen vor. Der Auftragsentwickler und -hersteller von Peptiden hat im Jahr 2021 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Nun traut sich der Pharmazulieferer offenbar mehr zu.
Der Umsatz schoss um 26,5 Prozent auf 282,1 Millionen Euro hoch, teilte Polypeptide am Dienstag mit. Einen «erheblichen» Beitrag habe die Herstellung von Vorprodukten für den Coronavirus-Impfstoff von Novavax geliefert.
Das stärkste Wachstum verbuchte in der Folge die grösste Sparte der kundenspezifischen Projekte, wo der Umsatz auf 167,0 Millionen Euro (+64%) anschwoll. Bei den Generika und Kosmetika habe der Umsatz um 21 Prozent auf 25,5 Millionen zugelegt.
Die Auftragsfertigung schrumpfte dagegen um 10,5 Prozent auf 89,6 Millionen Euro. Laut Polypeptide steht das Minus im Zusammenhang mit dem fortgeschrittenen Lebenszyklus einiger Produkte.
Gewinnsprung
Bei der Profitabilität konnte das Unternehmen deutlich zulegen. Geholfen hätten ein vorteilhafter Produktmix, die hohe Auslastung und eine verbesserte Produktivität.
Der bereinigte operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg in der Folge um 42 Prozent auf 88,2 Millionen Euro. Das entspricht einer Marge von 31,3 Prozent nach 27,8 Prozent im Vorjahr.
Unter dem Strich blieben 47,3 Millionen Euro als Reingewinn übrig – rund die Hälfte mehr als im Vorjahr. Davon sollen die Aktionäre 0,30 Franken je Aktie als Dividende erhalten.
Ziele überarbeiten
Polypeptide überarbeitet nun seine beim Börsengang vor einem Jahr genannten Mittelfristziele, hiess es weiter. Man werde diese, weil der langfristige Strategieplan gerade aktualisiert werde, gegebenenfalls anpassen, erklärte Polypeptide.
Die aktuelle Guidance sieht in der mittleren Frist ein Umsatzwachstum im niedrigen Zehnprozentbereich und eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 30 Prozent vor. Analysten halten diese Ziele schon länger für überholt.
Für das laufende Geschäftsjahr 2022 nimmt sich Polypeptide ein Umsatzwachstum von 12 bis 14 Prozent vor. Das Ziel für die bereinigte EBITDA-Marge lautet auf «rund 30 Prozent».
Polypeptide entwickelt und produziert als Auftragshersteller mit rund 1100 Mitarbeitern Peptide für Pharma-, Biotechnologie-, Diagnostik- und Kosmetikfirmen. Bei Peptiden handelt es sich um Wirkstoffe, die etwa in Krebsmedikamenten, Antibiotika, Impfstoffen oder Anti-Faltenmitteln zum Einsatz kommen. Polypeptide ist im angestammten Markt Peptide die Nummer zwei hinter dem Baselbieter Unternehmen Bachem. (awp/mc/ps)
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