Zug – Polypeptide schaut auf ein solides erstes Halbjahr 2024 zurück. Für das Gesamtjahr passt der Auftragsentwickler und -hersteller von Peptiden seine Prognose nun leicht nach oben an. Mittelfristig stellt Polypeptide gar eine Umsatzverdopplung in Aussicht.
Im März hatte das Unternehmen bei den Jahreszahlen angekündigt, dass 2024 ein Übergangsjahr werde, in dem es den Kapazitätsausbau weiter vorantreibe. Die Steigerung der Kapazitätsauslastung werde aber etwas Zeit in Anspruch nehmen, die sich erst ab der zweiten Jahreshälfte 2024 bemerkbarer machen sollten.
Tatsächlich hat Polypeptide die Einnahmen in den ersten sechs Monaten mit 135 Millionen Euro um 2,4 Prozent gesteigert, wie aus einem Communiqué vom Dienstag hervorgeht. Das Plus ist vor allem dem Umsatz aus kommerziellen Aktivitäten zu verdanken, der um 8,6 Prozent stieg. Die Einnahmen aus Entwicklungsprojekten sanken dagegen im Vergleich zum Vorjahr.
Rückkehr zu Profitabilität
Die Gewinnzahlen fielen – wie ebenfalls in Aussicht gestellt – durchwachsen aus. So ist das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA mit 2,9 Millionen positiv nach einem Verlust von gut 19 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen sei vor allem durch operative Verbesserungen getrieben worden.
Unter dem Strich blieb das Unternehmen mit einem Verlust von 11,4 Millionen Euro allerdings in den roten Zahlen – auch dies hatte Polypeptide aber so bereits prognostiziert. Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die durchschnittlichen Erwartungen (AWP-Konsens) klar übertroffen.
Fokus auf Schlankmacher
Die Investitionen in neue Kapazitäten blieben derweil hoch, um die Chancen im Bereich GLP-1 («Schlankmacher») zu nutzen. Konkret betrugen die Investitionen (Capex) 20,5 Millionen oder 15,2 Prozent des Umsatzes.
Polypeptide verfolgt aktuell verschiedene Projekte, mit denen die Fertigungskapazitäten ausgeweitet werden sollen. Zu den wichtigsten dürfte dabei der Bau eines Grossreaktors in Braine-l’Alleud (Belgien) zählen, der im zweiten Semester die Produktion aufnehmen soll.
Neue 2024er und Mittelfristziele
Angesichts der soliden Performance in den ersten sechs Monaten hat das Unternehmen den Ausblick für 2024 nach oben angepasst. Neu geht Polypeptide von einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus (bislang: mittel bis hoch) sowie einer EBITDA-Marge im einstelligen Bereich. Hierzu hiess es zuvor, der EBITDA solle positiv ausfallen. Unter dem Strich geht Polypeptide unverändert von einem Nettoverlust aus.
Vor allem aber hat sich das Unternehmen neue Mittelfrist-Ziele gesetzt – die letzten hatte Polypeptide in 2022 kassiert. So peilt Polypeptide für den rapportierten Umsatz im Zeitraum 2023 bis 2028 eine Verdopplung an. Dieses Ziel stütze sich auf Verpflichtungen und Lieferprognosen bestehender Kunden.
Bei der Profitabilität erwartet Polypeptide bis 2028 die Annäherung der EBITDA Marge an die Marke von 25 Prozent. Dieses Ziel sei getrieben durch Wachstumsinitiativen, einer verbesserten Profitabilität im bestehenden Basisgeschäft aufgrund höherer Auslastung der Anlagen und Steigerung der Effizienz sowie operative Hebeleffekte, wie es in dem Communiqué heisst. (awp/mc/ps)