Polypeptide wie erwartet mit weniger Gewinn im Halbjahr

Raymond de Vré

PolyPeptide-CEO Raymond de Vré zurückgetreten. (Foto: PolyPeptide)

Zug – Der Peptid-Auftragshersteller Polypeptide hat wie bereits angekündigt in den ersten sechs Monaten 2022 einen Gewinnrückgang verbucht. Den Umsatz hat das Unternehmen stabil gehalten. Für das Gesamtjahr hat Polypeptide die Prognose nach unten angepasst.

Die Einnahmen für den Zeitraum Januar bis Juni beziffert Polypeptide in einer Mitteilung vom Freitag auf 133,7 Millionen Euro. Das liegt um 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Minus 3,3 Prozent.

Der operative Gewinn (EBITDA) sank unterdessen um 38,2 Prozent auf 26,7 Millionen. Entsprechend fiel die operative Marge (EBITDA) mit 20 Prozent auch deutlich tiefer als die rund 32 Prozent des Vergleichszeitraums aus.

Polypeptide hatte bereits Mitte Juli angekündigt, dass höhere Kosten für Rohmaterial, Energie, Verbrauchsgüter sowie Löhne noch nicht an die Kunden weitergeben werden konnten.

Ziele gesenkt
In der Folge hat das Unternehmen seine Zielsetzung für 2022 überprüft und gesenkt. So wurde nach der Gewinnwarnung Mitte Juli eine Vereinbarung getroffen, einen Teil der pandemiebezogenen Aufträge, die für das zweite Halbjahr 2022 vorgesehen waren, in das Jahr 2023 zu verschieben.

Das Umsatzwachstum 2022 dürfte daher bei 8 bis 10 Prozent (frühere Guidance: 12-14%) liegen, was ein gesundes Wachstum des Peptidgeschäfts impliziere. Die bereinigte EBITDA-Marge werde bei anhaltendem Inflationsdruck nun zwischen 22 und 25 Prozent erwartet (zuvor rund 30%).

Zudem habe die Gruppe Massnahmen ergriffen, um die Profitabilität in einem stärker durch Inflation geprägten Umfeld zu schützen. Diese Massnahmen sollen laut Mitteilung schrittweise zur Ergebnisverbesserung beitragen. So seien im Auftragsbestand beträchtliche Verpflichtungen zu vorab fixierten Preisen enthalten, einige mit Laufzeit bis in die zweite Jahreshälfte 2023. Für neue Projekte kämen die aktualisierten Preise und Bedingungen jedoch mit sofortiger Wirkung zur Anwendung.

Auch die Mittelfristziele hat Polypeptide angepasst. Damit trage das Unternehmen der sich ändernden Pandemielage und dem anspruchsvolleren makroökonomischen Umfeld Rechnung. Gleichzeitig bleibe die geopolitische Entwicklung unvorhersehbar.

Mittelfristig geht das Unternehmen nun von einem Umsatzwachstum im niedrigen Zehnprozentbereich aus, mit variierenden jährlichen Wachstumsraten. Zudem erwartet Polypeptide eine schrittweise Erhöhung der bereinigten EBITDA-Marge in Richtung von 30 Prozent. Zuvor lautete das Ziel: jährliches Umsatzwachstum im niedrigen Zehnprozentbereich bei einer bereinigten EBITDA-Marge von rund 30 Prozent. (awp/mc/pg)

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