Polypoint: Mitarbeitende im Zentrum – Hype oder Hope?

Thomas Buerdel, CEO Polypoint

Gümligen – Bringt COVID-19 das Offensichtliche ans Tageslicht? Über zwei Drittel der von Medical Economics befragten Ärzte sagen, dass sie sich im Jahr 2020 ausgebrannt fühlten. Doch schon lange vor der Pandemie verliessen Ärzte in hoher Zahl die Branche.

Gewiss, zum Teil ist der akute Personalmangel auf die wachsende und älter werdende Bevölkerung zurückzuführen. Ein weitaus gewichtiger Grund liegt allerdings in der veränderten Branchendynamik. Ärzte sind – wie andere Berufsgruppen auch – keineswegs immun gegen Entlassungen, Kürzungen und den Verlust der Unabhängigkeit, die mit der Konsolidierung im Gesundheitswesen einhergehen.

Vermehrt Aufgaben ohne Patientenbezug
Die zunehmende Zeit, die Ärzte mit Aufgaben verbringen, die nichts mit Patienten zu tun haben, ist gemäss den Resultaten der «2020 Burnout Survey Results» die eigentliche Herausforderung. So nennen fast 30 Prozent der Befragten «too much paperwork and government/payer regulation» als Auslöser für ihre Gefühle von Ausgebranntheit. Die Work-Life-Balance folgt mit 15 Prozent und die COVID-19-Pandemie mit 12 Prozent Nennungen.

Es sind aber nicht die Ärzte allein, die unter den aktuellen Bedingungen leiden. Gesundheits- und Pflegepersonal, medizinische Fachpersonen oder Medizinstudenten erleben Ähnliches. Die Auswirkungen der Erschöpfung ziehen sich durch die gesamte Gesundheitslandschaft. Der personelle Mangel an Gesundheitsfachpersonen wird voraussichtlich dazu führen, dass die Patientenversorgung an Qualität verliert. Dass Fehldiagnosen und Wiedereinweisungen zunehmen. Und dass Produktivität und Engagement zukünftig sinken werden.

Neue Wege, effektiv Fachkräfte zu gewinnen, sind gesucht.
Der Staatsrat Freiburg antwortet darauf bereits mit einem ersten Schritt und einer zukunftsweisenden Perspektive. Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse sollen künftig Reserve-Pools für eine zeitnahe Entlastung des Personals sorgen. Denn mit einem Zugriff auf Pools können Pensionäre, freiwillige Helfer oder Pflegefachkräfte mit geringen Teilzeitpensen flexibel hinzugezogen werden. Und dies kooperierend über mehrere Unternehmen hinweg.

Und: Neue Wege, gewonnene Fachkräfte zu motivieren, fördern und zu stärken, sind darüber hinaus entscheidend.
Immer mehr rücken Mitarbeitende von Leistungserbringern im Gesundheitswesen ins Zentrum des Geschehens. Ob erst mit COVID-19 entstanden oder ans Licht gebracht – die Zeit ist reif. Konkrete Antworten sind gefragt.
Wie diese Antworten aussehen? Entdecken Sie jetzt weiterführende Perspektiven direkt hier. (Polypoint/mc/hfu)


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