Daillens VD – Von den Tätern des spektakulären Raubüberfalls auf einen Geldtransport in Daillens VD vom Montagabend fehlt vorerst jede Spur. Die Post äusserte sich am Dienstag schockiert über die Gewalt und die kriminelle Energie, welche die Täterschaft an den Tag gelegt hat.
Beim überfallenen Geldtransporter handelte es sich um ein Fahrzeug von SecurePost, einer Tochtergesellschaft der schweizerischen Post, wie Post-Sprecherin Lea Werthmeier am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Wegen der laufenden Ermittlungen konnte sie zum Tatablauf keine weiteren Angaben machen.
Für die Post habe die Sicherheit ihrer Angestellten absolute Priorität, sagte sie weiter. Deshalb würden auch die Sicherheitsmassnahmen ständig überprüft und geschaut, ob sie noch den höchsten Ansprüchen genügten.
Die Präventions- und Sicherheitsmassnahmen würden angesichts der Häufung von Raubüberfällen auf Geldtransporte in der Westschweiz kontinuierlich angepasst. Die Post stehe diesbezüglich in ständigem Kontakt mit der Polizei und dem eigenen Sicherheitsdienst.
Geldtransporte unattraktiver machen
Bezüglich der Untersuchung des Raubüberfalls vom Montagabend gebe es keine neuen Erkenntnisse, sagte der Waadtländer Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel. Die Täter seien nach wie vor auf der Flucht.
Aus seiner Sicht müssten Geldtransporte für Überfälle unattraktiver gemacht werden. Er plädierte für die Verwendung von vollumfänglich gepanzerten, schweren Fahrzeugen für die Durchführung solcher Transporte. Die transportierte Geldmenge sollte limitiert werden. Zudem sollte ein Mechanismus eingeführt werden, der die im Innern der Fahrzeuge transportierten Wertsachen bei einem Überfall automatisch zerstört. Derzeit würden entsprechende Diskussionen mit den Gesellschaften, die solche Geldtransporte durchführten, stattfinden.
Zahl der Täter nach wie vor unbekannt
Der Geldtransport war am Montagabend gegen 19.40 Uhr in der Nähe des Dorfes Daillens VD verübt worden. Der Geldtransporter sei durch zwei Fahrzeuge, einen Lieferwagen und einen Personenwagen, zum Anhalten gezwungen worden. Unter Waffengewalt seien die Insassen aufgefordert worden, das Fahrzeug zu verlassen. Sie blieben unverletzt.
Die Täter, deren Zahl nach wie vor unbekannt ist, hätten den Geldtransporter schliesslich aufgesprengt, um an die Wertsachen im Innern heranzukommen. Zum Umfang der Beute wurden keine Angaben gemacht. Nach dem Überfall hätten die Täter die drei Fahrzeuge in Brand gesteckt und seien vermutlich mit schwarzen Fahrzeugen geflüchtet.
Gemäss einem Augenzeugen fand der Überfall nur gerade 50 Meter von den nächstgelegenen Wohnhäusern auf der Zufahrtsstrasse zum Logistikzentrum der Post statt. Im ganzen Dorf sei die Explosion gehört worden, sagte der Augenzeuge der Nachrichtenagentur Keystone-SDA weiter. (awp/mc/ps)
Schweizerische Post