(Foto: Die Post)
Bern – Die Post will ihre Lastwagenflotte mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen auflösen, um wettbewerbsfähiger zu werden. Die internen Transporte sollen neu externe Firmen übernehmen. Vom Umbau sind 187 Chauffeur-Stellen betroffen.
Künftig sollen die Fahrten im Wettbewerb ausgeschrieben und bei externen Transportfirmen eingekauft werden, wie die Post am Freitag mitteilte. Ab 2016 würden die Aufträge ausgeschrieben, bis Ende 2016 solle die Massnahme umgesetzt sein, präzisierte Post-Mediensprecher Oliver Flüeler auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
«Preis- und Wettbewerbsdruck»
Die Post begründet die Massnahme mit dem «zunehmendem Preis- und Wettbewerbsdruck». Seit einigen Jahren verkleinere die Post deshalb ihre Lastwagenflotte. Bis Ende 2016 müsste ein Grossteil der rund 85 Lastwagen über 3,5 Tonnen erneuert werden. Anstatt neue Lastwagen zu kaufen, habe sich die Post nun entschlossen, die Restflotte ganz aufzugeben, sagte Flüeler. Bereits heute fahren mehr als 250 externe Transportfirmen mit ihren Lastwagen für die Post, erklärte er. So auch für die Transportlogistik-Dienstleistungen, welche die Post ihren Kunden anbietet.
144 Chauffeure mit Weiterbeschäftigungsgarantie
Vom Outsourcing sind 187 Chauffeure an 14 Standorten betroffen. Ihnen will die Post «ein zumutbares Angebot zur Weiterbeschäftigung unterbreiten», heisst es in der Mitteilung. Zudem bestehe ein Sozialplan. 144 Chauffeure arbeiteten bereits länger als 20 Jahre bei der Post oder seien über 55 Jahre alt und hätten deshalb eine Weiterbeschäftigungsgarantie bis zum Alter von 62 bei der Post, führte Flüeler aus.
syndicom fordert gleichwertige Stellen
Die Gewerkschaft syndicom fordert die Post dazu auf, dass für sämtliche Betroffenen «innerhalb der Post gleichwertige Stellen gefunden werden». «Das sind Chauffeure, welche weiterhin grosse Fahrzeuge fahren wollen», gab syndicom-Sprecher Bruno Schmucki auf Anfrage zu bedenken. Es gelte zu prüfen, ob Post-Personal auf einer ausgelagerten LKW-Flotte beschäftigt werden könne – mit gleichwertigen Lohn- und Anstellungsbedingungen, fordert die Gewerkschaft. Das schloss Post-Sprecher Flüeler aber aus.
Weiter fordert syndicom, dass die Unternehmen, die zum Zug kämen, die branchenüblichen Arbeitsbedingungen strikte einhalten müssten. Mit strengen Kontrollen müsse verhindert werden, dass «Aufträge an dubiose Subunternehmen weitergegeben werden». Flüeler beteuerte, die Post verpflichte ihre Dienstleister vertraglich, ihren für die Post tätigen Mitarbeitern branchenübliche Arbeitsbedingungen und Löhne zu bieten.
Die Gewerkschaft will am kommenden Sonntag in Olten mit den Post-Chauffeuren über den Sozialplan der Post diskutieren und das weitere Vorgehen beschliessen. (awp/mc/pg)