Post löst Zustellfirma Epsilon auf – es droht Stellenabbau

Post löst Zustellfirma Epsilon auf – es droht Stellenabbau
Hauptsitz der Schweizerischen Post im Berner Wankdorf-Quartier. (Foto: Die Post)

Bern – Die Post will die Westschweizer Zustellfirma Epsilon in die beiden anderen Konzerneigenen Firmen Presto und Direct Mail Company überführen. Ein Stellenabbau wird dadurch kaum zu vermeiden sein, wie die Post am Dienstag mitteilte.

«Trotz allen Bemühungen kommt Epsilon im momentan schwierigen Umfeld der Werbe- und Zeitungsbranche auf keinen grünen Zweig», heisst es in dem Communiqué der Post. Die Mitarbeitenden der Firma stellen in den Kantonen Genf, Waadt und Fribourg einerseits frühmorgens Zeitungen zu, andererseits aber auch Post ohne Adresse wie Werbung oder Flyer.

Die Post hat für diese Aufgaben zwei separate Unternehmen: Die Presto Presse-Vertriebs AG in Bern, die für die Zustellung von Zeitungen zuständig ist, sowie die Direct Mail Company, die auf die Zustellung von Werbesendungen wie Flyer oder Prospekte spezialisiert ist.

Stellenabbau in Administration und Führung
Im Jahr 2022 möchte die Post die defizitäre Epsilon deshalb in die beiden anderen Unternehmen integrieren. Damit sollen laut der Mitteilung bestehende Arbeitsplätze gesichert und das Geschäft konsolidiert werden.

Betroffen seien von dem Wechsel total 580 Mitarbeitende. Die Post gibt an, sie wolle alles daran setzen, möglichst allen Mitarbeitenden bei einer der beiden anderen Firmen einen Vertrag anzubieten. Auf der Führungsebene und in der Administration sei ein Stellenabbau allerdings kaum zu vermeiden, heisst es. Das Konsultationsverfahren werde noch in diesem Jahr gestartet.

Syndicom hofft auf Gesamtarbeitsvertrag
Die Gewerkschaft Syndicom betonte in einem separaten Communiqué, sie erwarte, dass die Angestellten durch die Überführung «keinerlei Nachteile» erfahren. Zudem müssten sie über den Prozess informiert und via Personalkommissionen einbezogen werden.

«Kurzfristig erwarten wir eine faire Perspektive bei den Löhnen und mittelfristig einen Gesamtarbeitsvertrag für die Werbeverträgerinnen und -verträger», wird Matteo Antonini, Leiter der Sektion Logistik bei Syndicom, zitiert. Die Gewerkschaft bemängelt, dass die Werbeverträger bei der Post nur 17,44 Franken pro Stunde verdienten.

Die Post wiederum schreibt in ihrer Mitteilung, dass das Thema der tiefen Löhne von dieser Zusammenlegung nicht betroffen sei. Sie wolle mit den Sozialpartnern zeitnah die Gespräche über einen Branchen-GAV für die Werbeverträger fortsetzen, heisst es. (awp/mc/ps)

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