Post mit Gewinnrückgang im Halbjahr
Jürg Bucher, scheidender Post-Chef.
Bern – Die Schweizerische Post hat im ersten Halbjahr 2012 einen Konzerngewinn von 459 Millionen Franken erzielt. Das ist rund 17 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres, liegt angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen aber auf einem guten Niveau innerhalb der Konzernziele, wie die Post am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt. Demnach ist der Gewinnrückgang auf die tiefen Zinsen an den Finanzmärkten, den daraus resultierenden höheren Personalvorsorgeaufwand sowie die geringeren Erträge aus Immobilienverkäufen zurückzuführen. In allen vier Märkten erwirtschaftete die Post positive Ergebnisse. Aus heutiger Sicht erwartet die Post ein solides Jahresergebnis 2012 unterhalb des Vorjahres.
Von Januar bis Juni 2012 erzielte die Schweizerische Post einen Konzerngewinn von 459 Millionen Franken. Das sind 91 Millionen Franken oder 17 Prozent weniger als beim Rekordergebnis im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Das Ergebnis liegt angesichts der Herausforderungen der konjunkturellen und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf einem guten Niveau innerhalb der Konzernziele. Der Gewinnrückgang ist auf die tiefen Zinsen an den Finanzmärkten, den daraus resultierenden höheren Vorsorgeaufwand sowie die geringeren Erträge aus Immobilienverkäufen zurückzuführen. Dies konnte nicht vollständig durch Umsatz- und Effizienzsteigerungen kompensiert werden und wirkte sich negativ auf die Gewinnentwicklung aus. Der Betriebsertrag («Umsatz») ging geringfügig auf 4‘293 Millionen Franken zurück (Vorjahr 4‘305 Millionen Franken). Das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden und betrug zur Jahresmitte 5‘160 Millionen Franken.
Positive Ergebnisse in allen vier Märkten
Alle vier Märkte der Post erzielten positive Ergebnisse, sie trugen jedoch unterschiedlich zur Veränderung des Konzerngewinns bei. Im Kommunikationsmarkt resultierte in der Periode Januar bis Juni ein Betriebsergebnis von 61 Millionen Franken (Vorjahr 75 Millionen Franken). Hauptgrund für den Rückgang sind höhere Vorsorgeaufwendungen, die sich negativ auf das Ergebnis von PostMail auswirkten. Dieses belief sich auf 112 Millionen Franken gegenüber 142 Millionen Franken im Vorjahreshalbjahr. Die Menge adressierter Briefe ging im Vergleich zum ersten Semester 2011 um 1,8 Prozent zurück, jene der unadressierten Sendungen stieg dagegen als Folge der vollständigen Übernahme der DMC-Gruppe um 47 Prozent. Swiss Post Solutions erzielte ein Betriebsergebnis von 2 Millionen Franken (Vorjahr 3 Millionen Franken). Hier wirkte sich besonders der Preisdruck in den USA negativ aus.
Poststellen und Verkauf wieder in den schwarzen Zahlen
Der Bereich Poststellen und Verkauf steigerte sein Ergebnis um 17 Millionen auf -53 Millionen Franken (Vorjahr -70 Millionen Franken). Die deutliche Verbesserung ist das Resultat des nachhaltigen Kostenmanagements im Poststellennetz. Der mengenmässige Rückgang bei den postalischen Schaltergeschäften – namentlich bei den Einzahlungen – setzte sich weiter fort. Im Logistikmarkt erreichte PostLogistics mit einem Ergebnis von 73 Millionen Franken nicht ganz das Vorjahresniveau von 78 Millionen Franken. Der Rückgang ist vor allem auf höhere Kosten für Speditionsleistungen und Investitionen in neue IT-Systeme zurückzuführen. Die Anzahl der transportierten Pakete stieg um 4,4 Prozent, was durch die teilweise Rückgewinnung der Importpaketverarbeitung aus Deutschland und die Steigerung im Internethandel begünstigt wurde.
Tiefe Zinsen drücken auf PostFinance-Ergebnis
Im Retailfinanzmarkt erzielte PostFinance ein Ergebnis von 295 Millionen Franken (Vorjahr 330 Millionen Franken). Hauptverantwortlich für die Abnahme um 10,6 Prozent sind die historisch tiefen Zinsen an den Finanzmärkten. Im Markt für öffentlichen Personenverkehr erreichte PostAuto mit 18 Millionen Franken annähernd das Ergebnis des Vorjahressemesters (19 Millionen Franken). Der leichte Rückgang wird hauptsächlich durch den höheren Vorsorgeaufwand verursacht. (Post/mc/ps)