Post-Chefin Susanne Ruoff. (Foto: Post)
Zürich – Die Schweizerische Post hat in den ersten neun Monaten 2014 einen tieferes Betriebsergebnis sowie weniger Gewinn verzeichnet. Der EBIT sank auf 632 Mio CHF von 769 Mio im Vorjahr, was mit dem rückläufigen Beitrag aus dem Retailfinanzmarkt begründet wird. Die Anzahl adressierter Briefe nahm zudem weiter ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Auch der Logistikmarkt war von intensivem Wettbewerb geprägt.
Unter dem Strich sank der Konzerngewinn um 7,7% auf 494 Mio CHF. Aus heutiger Sicht erwartet die Post für das gesamte Jahr 2014 ein solides Ergebnis: Der Konzerngewinn dürfte jedoch unter dem Niveau des Vorjahres liegen, hiess es.
In den ersten drei Quartalen erzielte die Post im Kommunikationsmarkt ein Betriebsergebnis von 188 Mio CHF (VJ 178 Mio). Dazu habe eine positive Ertragsentwicklung im Segment Swiss Post Solutions und ein geringerer Aufwand im Segment PostMail beigetragen. Die Betriebserträge von PostMail sowie Poststellen und Verkauf gingen mengenbedingt allerdings zurück. Die Anzahl adressierter Briefe sank um 2,5%; jene der umadressierten Sendungen nahm um 2,7% zu.
Im Logistikmarkt erwirtschaftete die Post ein Betriebsergebnis von 97 Mio CHF – rund 3 Mio mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies beruhe auf betrieblichen Optimierungen, so die Post. Während die Paketmenge zwar um 2% zunahm, ging der Betriebsertrag wegen des intensiven Wettbewerbs jedoch zurück.
Der Personenverkehrsmarkt wachse kontinuierlich, hiess es weiter. Es wurde hier ein Betriebsergebnis von 36 Mio CHF (VJ 27 Mio) erzielt. Die Steigerung sei vor allem durch den Leistungsausbau in der Schweiz und Frankreich sowie einmalige Verkehrseinnahmen begründet.
Tiefe Zinsen belasten Retailfinanzmarkt
Die im Retailfinanzmarkt tätige Postfinance sieht sich dagegen wegen anhaltend tiefer Zinsen weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Sie erzielte ein Betriebsergebnis von 309 Mio CHF nach 443 Mio 2013. Das Zinsergebnis vor Wertberichtigungen blieb trotz höherer Kundengelder gegenüber der Vorjahresperiode praktisch stabil. Höhere Portfolio-Wertberichtigungen sowie ein höherer Sachaufwand schmälerten das Ergebnis zusätzlich.
In den ersten neun Monaten konnten Neugelder von 1’010 Mio CHF akquiriert werden. Die Kundenvermögen umfassten im September durchschnittlich 115 Mrd CHF. (awp/mc/ps)