Post-CEO Susanne Ruoff. (Foto: Die Post)
Bern – Die Schweizerische Post hat in den ersten neun Monaten 2015 einen leicht tieferen Betriebsertrag erzielt, unter dem Strich aber dank eines höheren Beitrags von Postfinance einen etwas höheren Gewinn geschrieben. Für das Gesamtjahr wird jedoch ein Gewinn knapp unter dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Die Post weist für die ersten neun Monate einen 1,7% tieferen Betriebsertrag von 6,02 Mrd CHF aus. Der EBIT nahm hingegen um 1,3% auf 640 Mio CHF zu, der Reingewinn um 1,8% auf 503 Mio CHF. Bei diesen Gewinnzahlen handelt es sich allerdings um normalisierte Werte, die Sondereffekte ausklammern.
Postfinance als Gewinntreiberin
Der Hauptgrund für den höheren Betriebsgewinn ist Postfinance, die einen 42 Mio CHF höheren EBIT von 351 Mio CHF erwirtschaftete, wie die Post am Dienstag mitteilt. Wesentlich zu dieser Verbesserung beigetragen hätten tiefere Buchverluste auf Finanzanlagen und höhere Transaktionsvolumina an den Devisenmärkten im Zuge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses, heisst es zur Begründung. Die Kundengelder seien jedoch wegen der Einführung von Negativzinsen seit Jahresbeginn um 4,4 Mrd CHF zurückgegangen.
Alle anderen Sparten steuerten ein tieferes operatives Ergebnis bei. Im Kommunikationsmarkt nahm es um knapp 12% auf 166 Mio CHF ab. Dies wird mit «moderaten Mengenrückgängen» begründet. So ging die Anzahl adressierter Briefe um 1,0% zurück.
Gesamtjahr: Konzerngewinn knapp unter Vorjahr angepeilt
Im Logistikmarkt verringerte sich der EBIT um gut 2% auf 95 Mio CHF. Umsatzrückgänge im Stückguttransport und Lagerbereich sowie tiefere Erträge im Treibstoffgeschäft hätten durch eine höhere Paketmenge und Optimierungen beim Betriebsaufwand grösstenteils ausgeglichen werden können, teilt die Post mit. Im Personenverkehrsmarkt nahm der EBIT um 19% auf 29 Mio CHF ab, was mit einem höheren Betriebsaufwand erklärt wird.
Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen einen Konzerngewinn (ohne Sondereffekte) knapp unter dem Niveau des Vorjahres an. Aus heutiger Sicht werde ausserdem erwartet, 2015 die finanziellen Ziele des Eigners – also der Eidgenossenschaft – zu erfüllen. (awp/mc/ps)