Susanne Ruoff, Konzernleiterin Post.
Bern – Die Schweizerische Post will Ende April 2014 ihr Logistikzentrum im Berner Vorort Ostermundigen schliessen, im Rahmen der 2012 angekündigten Neuausrichtung der Stückgut- und Lagerlogistik. Auch an anderen Standorten wurden Logistik-Stellen abgebaut.
Von der geplanten Schliessung in Ostermundigen BE sind insgesamt 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen betroffen. Für sie wird der im vergangenen Jahr ausgehandelte Sozialplan angewendet. Die Post sicherte in ihrer Mitteilung zu, alles daran zu setzen, um Entlassungen zu vermeiden. Die Post hatte im Mai 2012 angekündigt, beim Transport von schweren Paketen und in der Lagerlogistik insgesamt 250 Stellen abzubauen. Betroffen sind demnach Fahrer von grossen Lastwagen und Mitarbeitende der Logistikzentren in sieben Kantonen.
Nur noch Lagerstandorte, die auch Transportstandorte sind
Bisher wurden in drei Logistikzentren im Kanton Aargau Stellen abgebaut, wie Post-Sprecher Mariano Masserini auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. In den Kantonen Basel-Landschaft und Waadt wurden Logistikzentren geschlossen. Ohne Ostermundigen seien mit der Neuorganisation bisher 118 Stellen verloren gegangen. Das Konzept für die Weiterentwicklung des Lagerlogistikgeschäfts bei PostLogistics sieht vor, dass bis Ende 2014 alle Lagerstandorte auch Transportstandorte sind. Bern sei ein reiner Lagerstandort und lasse sich nicht sinnvoll in das moderne Transportnetz der Post integrieren, schreibt die Post dazu. Am Standort Niederbipp BE will PostLogistics festhalten und Investitionen tätigen. Im Sommer 2013 will sie im zürcherischen Pfungen einen neuen Standort eröffnen. Nachtlogistik, Stückguttransport und Lageraktivitäten könnten dort an einem Standort zusammengelegt werden, begründete sie dies. In Ostermundigen arbeiten laut Masserini derzeit 49 Festangestellte sowie je sechs Temporärangestellte und Lehrlinge. Drei der Lernenden werden ihre Ausbildung in diesem Jahr abschliessen. Die anderen drei können die Lehre in einem anderen Zentrum beenden, wie Masserini sagte.
Gewerkschaft syndicom reagierte heftig
Die Gewerkschaft syndicom reagierte heftig auf die Ankündigung: Ohne triftigen Grund würden 55 Angestellte des Logistikzentrums auf die Strasse gestellt, schrieb sie in einem Communiqué. Da über das Logistikzentrum bei Bern fast ausschliesslich der Konzerneinkauf abgewickelt werde, stehe die Post hier in keinem Wettbewerb. Entlassungen bezeichnete die Gewerkschaft deshalb als inakzeptabel. Syndicom verlangte von der Post, den Schliessungsentscheid zurückzunehmen und eine Alternative zu präsentieren. Der Leistungsauftrag des Bundesrates verpflichte die Post, eine vorbildliche und faire Arbeitgeberin zu sein. (awp/mc/hfu)