Post startet trotz weniger Briefen und Paketen positiv ins Jahr
Bern – Die Schweizerische Post blickt auf ein erfolgreiches erstes Quartal zurück. Der Konzerngewinn verdoppelte sich fast auf 84 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 87 Millionen 17 Millionen Franken über dem Vorjahresquartal.
Damit verzeichnete die Post in den ersten drei Monaten nach zwei Jahren des Rückgangs ein besseres Quartalsergebnis. Zum Jahresstart blieben die bekannten Probleme allerdings bestehen, wie die Post am Mittwoch mitteilte. So sank die Briefmenge um 5,6 Prozent, die verschickten Pakete gingen um 6,2 Prozent zurück und die Einzahlungen am Postschalter um 13 Prozent.
Der Umsatz stieg um 151 Millionen auf 1,92 Milliarden Franken. Im Segment Logistik erwirtschaftete die Post einen Umsatz von 1,11 Milliarden Franken und ein Ergebnis von 121 Millionen Franken vor Steuern und Zinsen.
Poststellen und Kommunikation defizitär
Der Bereich Kommunikation mit dem digitalisierten Briefverkehr für Private, Behörden des Gesundheitswesens und Unternehmen steuerte 43 Millionen an den Umsatz bei. Dabei verringerte er den operativen Verlust gegenüber den ersten drei Monaten 2023 von 20 Millionen auf 16 Millionen Franken.
Das Poststellennetz baute den Quartalsverlust von 27 Millionen auf 30 Millionen Franken aus. Der Umsatz sank von 136 Millionen auf 133 Millionen Franken.
Mit der Mobilität und den Postautos setzte der Konzern 289 Millionen um und verdoppelte den Ebit-Gewinn auf 10 Millionen Franken. Unter diesem Dach betreibt die Post auch die Leihvelos von Publibike und bietet Firmen ein Flottenmanagement an. Bei der Postfinance als zweitgrösstem Unternehmenszweig sank der Betriebsgewinn von 53 Millionen auf 41 Millionen Franken.
Forderung nach Handlungsspielraum
Finanzchef Alex Glanzmann liess sich im Communiqué zitieren, der Konzern sei mit dem Ergebnis zufrieden. Wolle die Post weiterhin den Kundenbedürfnissen entsprechen und ihre Dienstleistungen weiterhin landesweit und eigenfinanziert anbieten, brauche sie Handlungsspielräume, forderte er.
In der Strategie «Post von morgen» setzte das Unternehmen seinen Angaben zufolge in den ersten drei Monaten weitere Projekte um. So stellt die Post nach Bern und Zürich auch im Grossteil der Kantons Genf Briefe und Pakete mit Elektrofahrzeugen zu.
In Basel-Stadt, Graubünden, St. Gallen und Thurgau ist elektronisches Abstimmen möglich. Die Netzöffnung machte Fortschritte, indem weitere externe Partner in Filialen einzogen. Die Postfinance bietet ihren Kundinnen und Kunden als erste systemrelevante Bank in der Schweiz den direkten Kryptohandel an.
Trotz des positiven Quartalsergebnisses kann die Post keine Prognose für das Gesamtjahr abgeben. Das unsichere Umfeld an den Finanzmärkten und im Logistiksektor verhinderten das. (awp/mc/pg)