Post-Verwaltungsrätin Susanne Blank tritt zurück

Susanne Blank, zurückgetretene Post-Verwaltungsrätin. (Foto: Schweizerische Post)

Bern – An der Generalversammlung der Post vom Dienstag ist mit Susanne Blank ein weiteres Mitglied des Verwaltungsrats zurückgetreten. Gleichentags wurde bekannt, dass die französische Postauto-Tochter CarPostal einen jahrelangen Rechtsstreit mit einem Vergleich abschliesst.

Die Post kann damit einen über mehrere Jahre andauernden Rechtsfall bei der französischen Postauto-Tochter CarPostal wegen Quersubventionierung ad acta legen. Die Parteien einigten sich auf eine Vergleichszahlung von 6,2 Millionen Euro, wie die Post am Dienstag bekannt gab.

Der Rechtsstreit war zuletzt am Berufungsgericht in Paris hängig und dauerte nach Angaben der Post vom Dienstag mehrere Jahre. Mit dem Vergleich seien die Interessen aller beteiligten Unternehmen gewahrt, schrieb die Post. Sie könnten sich nun «in einem beruhigten Umfeld» wieder auf das Tagesgeschäft konzentrieren.

Angestrengt hatten das Verfahren drei Busunternehmen aus der Rhone-Region: Cars Faure, Cars Berthelet und Réunir Dauphiné. Sie kritisierten, dass CarPostal France mit den Subventionen tiefere Preise anbieten und auch unrentable Linien betreiben könne. Das Handelsgericht in Lyon sprach den drei Unternehmen 2016 Schadenersatz von 10,6 Millionen Euro zu. PostAuto Schweiz entschied jedoch, das Urteil weiterzuziehen.

Nach dem Bekanntwerden der Buchungstricksereien bei PostAuto Schweiz AG geriet die französische Tochter wegen des Verdachts auf Quersubventionierung erneut in die Schlagzeilen. Bei der Post hiess es dazu, die genauen Hintergründe würden geprüft.

Dem Neuanfang zuliebe
An der Generalversammlung gab Verwaltungsrätin Susanne Blank ihren Rücktritt bekannt. Grund dafür sind die Untersuchungsberichte zu PostAuto. Sie wolle mit ihrem freiwilligen Rücktritt falsche Spekulationen stoppen und der Post einen Neuanfang ermöglichen, begründete sie ihren Entscheid.

Blank sitzt seit Juni 2008 als Vertreterin des Personals im Post-Verwaltungsrat, delegiert vom Personalverband transfair. Die Ökonomin hatte von 2010 bis Mitte 2014 Einsitz im Ausschuss «Audit and Risk» und seither im Ausschuss «Organisation, Nomination and Remuneration».

Vize-Präsident Vassalli hatte seinen Rückritt auf die Generalversammlung vom Dienstag bereits am 16. Juni kommuniziert. Er habe sich diesen Schritt eingehend überlegt und ihn im Interesse des Neuanfangs gefällt, teilte er in einer an die Medien verschickten Erklärung mit.

Neu in den Verwaltungsrat stösst derweil Politikwissenschaftler Peter Hug. Er verfüge über eine langjährige internationale Erfahrung in der Pharmabranche und sei derzeit für Hoffmann-La Roche tätig, teilte die Post mit. Hug ersetzt demnach Andreas Schläpfer, der altershalber aus dem Gremium austritt. Er war seit 2009 Verwaltungsratsmitglied und amtete als Vizepräsident.

Keine vollumfängliche Décharge
Die Generalversammlung hat für das Geschäftsjahr 2019 Lohnobergrenzen verabschiedet. So gilt für Honorare der Verwaltungsrats inklusive des Verwaltungsratspräsidenten eine Limite von zusammen genommen 1,09 Millionen Franken. Der Lohn des Verwaltungsratspräsidenten darf dabei den Betrag von 255’000 Franken nicht übersteigen. Für die Konzernleitung gelte eine Obergrenze von 6,1 Millionen Franken.

Der Bund habe zudem gewünscht, bei der Entlöhnung der Konzernspitzen von bundesnahen Unternehmen künftig eine grössere Zurückhaltung walten zu lassen, heisst es. Bereits im Jahr 2019 solle die beschlossene Obergrenze für die Entlöhnung der Konzernleitung nicht ausgeschöpft werden.

Der Bund als Eigner hat an der Generalversammlung die Jahresrechnung 2017 genehmigt. Zudem erteilte er dem Verwaltungsrat die Décharge, jedoch mit Ausnahme der Vorfälle im Zusammenhang mit den Subventionsbezügen der PostAuto-Gesellschaften. (awp/mc/ps)

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