Preisanstieg für Wohnen und Mobilität weiter über offizieller Teuerung
Zürich – Die Kosten für das Wohnen und für die Mobilität in der Schweiz sind im vergangenen Monat erneut schneller gestiegen als die offizielle Inflation. Das zeigt ein vom Vergleichsportal Comparis und der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) erhobener Preisindex.
Im August 2024 wurden gemäss dem vierteljährlich erhobenen «Womo-Preisindex» die Preise für das Wohnen und die Mobilität in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,1 Prozent teurer, wie Comparis am Donnerstag mitteilte. Dagegen war der Landesindex der Konsumentenpreise, der einen repräsentativen Warenkorb von über 1000 Waren und Dienstleistungen abdeckt, im gleichen Monat lediglich um 1,1 Prozent gestiegen.
Wohnen und Mobilität machten bei einer durchschnittlichen Familie in der Schweiz rund 40 Prozent im Budget für den täglichen Konsum aus, heisst es in der Mitteilung. Darum seien Preisveränderungen hier «besonders schmerzhaft» für Konsumentinnen und Konsumenten.
Elektrizität teurer – Heizöl billiger
Deutlich höher als noch vor Jahresfrist fiel die Stromrechnung aus: Der Preis für Elektrizität stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,8 Prozent. Kein anderes Produkt habe sich in der Comparis-Analyse so stark verteuert, heisst es in der Mitteilung.
Klare Preisanstiege gab es zudem bei den Wohnungsmieten, die im Vorjahresvergleich um 4,0 Prozent anzogen. Teurer wurden auch der öffentliche Verkehr (+3,2 Prozent) sowie Gebrauchsgüter für die Haushaltsführung (+2,2 Prozent). Mehr bezahlen mussten Autofahrerinnen und Autofahrer zudem bei den Prämien für Motorfahrzeugversicherungen (+4,7 Prozent).
Preisrückgänge gab es derweil bei der Energie zum Heizen: Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme wurden gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich im Schnitt um 8,7 Prozent billiger. Zu tieferen Preisen konnten kleine elektrische Haushaltsgeräte gekauft werden (-7,8 Prozent), billiger wurden auch Fahrräder und Elektrofahrräder (-7,2 Prozent), Bodenbeläge und Teppiche (-6,1 Prozent) und Möbel (-5,0 Prozent).
Den vierteljährlich erscheinenden Womo-Preisindex erstellt Comparis in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH. Im Sektor Wohnen werden in dem Index etwa die Entwicklung der Mieten sowie die Preise von Strom und Möbeln beigezogen. Im Bereich Mobilität sind es die Preise für Benzin oder Diesel, fürs Auto oder für die Tickets im öffentlichen Verkehr. (awp/mc/ps)