Zürich – Die Sanierung der Walliser Giftmülldeponie Gamsenried wird die Lonza Medienberichten zufolge viel mehr kosten als das Unternehmen bisher zurückgestellt hat. Der Pharmazulieferer widerspricht.
Die «Tamedia»-Zeitungen zitieren am Donnerstag Experten und Vertreter von Umweltschutzverbänden, die von einem Betrag in der Höhe von 1 bis 1,5 Milliarden Franken ausgehen. Laut dem Medienbericht reichen auch dem Kanton Wallis Lonzas Rückstellungen nicht.
Das Unternehmen werde dem Kanton «wahrscheinlich noch in den nächsten Tagen» eine Finanzgarantie für die Sanierung zusichern. Dabei werde auch eine neue Summe genannt, schreiben die «Tamedia»-Zeitungen und berufen sich auf Behördenkreise.
Lonza: Betrag deckt Grossteil der Sanierung ab
Lonza hatte vergangenes Jahr für die erste Phase des Sanierungsprojektes 290 Millionen Franken zurückgestellt. Das Unternehmen ging seinerzeit davon aus, dass der Betrag «den Grossteil» der gesamten Sanierungskosten abdecken werde.
Das Unternehmen bleibt auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bei dieser Aussage. «Die Rückstellung wurde so berechnet, dass sie den Grossteil der gesamten Sanierungskosten abdeckt», hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme. Auch eine «allfällige» finanzielle Garantie werde durch die bestehende Rückstellung abgedeckt, erklärte der Firmensprecher.
Lonza hatte in der besagten Deponie zwischen 1918 und 1978 Chemieabfälle entsorgt. Gelagert wurden dort vor allem Kalkhydrat, aber auch chemisch belastete Rückstände. 2018 wurde ein Stoff – das krebserregende Benzidin – in zwei Brunnen entdeckt. Dieser Teil muss saniert werden. (awp/mc/ps)