Zürich / Bangkok – Die thailändische Central Group hat das operative Geschäft der Warenhauskette Globus vollständig übernommen. Die Zukunft der Globus-Immobilien ist aber noch offen.
Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern: Der thailändische Mischkonzern Central Group hat das Warenhausgeschäft von Globus vollständig übernommen, wie die Gruppe am Montag mitteilte. Dazu kaufte sie ihrem angeschlagenen Joint-Venture-Partner Signa die verbliebene Hälfte der Anteile ab. Gemeinsam hatten Signa und die Central Group Globus im Jahr 2020 von der Migros übernommen.
Zum Kaufpreis machte Central keine näheren Angaben. Gemeinsam hatten Signa und die Central Group Globus im Jahr 2020 von der Migros übernommen.
Konkret übernimmt Central den Betrieb der Geschäfte in den sieben Globus-Warenhäusern in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich, Glatt (Wallisellen) und St. Gallen sowie in den beiden im Bau befindlichen Häusern am Zürcher Bellevue und am Basler Marktplatz, wie es weiter hiess.
«Wir freuen uns, die vollständige Eigentümerin dieses führenden Luxusdetailhandelsunternehmens zu werden. Dies ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, unser europäisches Portfolio zu konsolidieren und mehr Wert für unsere Stakeholder zu schaffen», liess sich André Maeder, CEO der Central Group Europe, in der Mitteilung zitieren.
Auch Globus-Chef Franco Savastano begrüsste in der Mitteilung die Übernahme durch Central. «Central Group war schon immer ein loyaler Investor, der ein tiefes Verständnis für unser Geschäft hat und unsere einzigartige Marktposition zu schätzen weiss», sagte er.
Central will in Europa wachsen
Die Warenhäuser von Globus seien ein wichtiger Bestandteil der europäischen Strategie der Central Group, heisst es weiter. So soll Globus die Central Group bei ihrem Wachstum in Europa unterstützen.
Zusammen mit Signa und deren Inhaber René Benko hatte die Central Group ihr Engagement im europäischen Luxuskaufhaus-Geschäft seit Mitte der 2010er-Jahre stückweise ausgebaut. Nach der Pleite von Signa übernahm Central dann die Geschäfte dann Stück für Stück. Bereits im April 2024 hatte der Konzern etwa die Luxuskaufhaus-Immobilie KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin von Signa gekauft.
Ebenso ging der Geschäftsbetrieb der deutschen Kaufhäuser KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger an die thailändische Gruppe. Ein entsprechender Deal für die britische Warenhausgruppe Selfridges steht noch aus.
Immobilien nicht Teil des Deals
Die Eigentümerstruktur der Globus-Immobiliengesellschaft sei nicht Teil der Transaktion, hiess es. Central und Signa halten hier aktuell je die Hälfte der Anteile.
In einem Beitrag am Sonntag hatte die «Neue Zürcher Zeitung» bereits über den bevorstehenden Abschluss des Deals berichtet. Laut dem Beitrag werde die Central Group das Globus-Gebäude in Zürich voraussichtlich komplett übernehmen. Die anderen Immobilien könnten an Dritte verkauft werden. (awp/mc/ps)