Presse: Holcim spricht mit Lafarge

Rolf Soiron

Holcim-VRP Rolf Soiron. (Foto: Holcimfoundation)

London – Die angebliche Kritik von Holcim-Aktionären an den Bedingungen für die Fuson mit dem Konkurrenten Lafarge zeigen einem Pressebericht zufolge Wirkung. Das schweizerische und das französische Unternehmen befänden sich in Gesprächen, die zu Änderungen an den Bedingungen des Deals führen könnten, berichtete die «Financial Times» am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Während ein Holcim-Sprecher der Zeitung lediglich sagte, dass der Status unverändert sei, wollte sich ein Lafarge-Sprecher gar nicht äussern.

Am Wochenende hatte die «Sonntagszeitung» berichtet, dass der grösste Holcim-Aktionär Thomas Schmidheiny sowie die Anlagestiftung Ethos für eine Nachbesserung bei der Fusion plädierten. Schmidheiny verlange, dass die Holcim-Aktionäre besser gestellt werden als vorgesehen, weil sonst der Deal zu scheitern drohe. Ein nicht genannter Holcim-Verwaltungsrat wurde mit den Worten zitiert: «Der Deal, so wie er war, geht nicht.» Holcim hatte sich sich am Montag in einer Mitteilung von der Äusserung distanzierte .

«Gewisse Reaktionen von Aktionären» zur Kenntnis genommen
Der Verwaltungsrat des HeidelbergCement-Konkurrenten wollte sich zu den im Pressebericht geforderten Nachbesserungen bei der Fusion nicht äussern. Der Konzern habe «gewisse Reaktionen von Holcim-Aktionären» aber zur Kenntnis genommen.

Mit der Forderung reagiere Schmidheiny auf das Auseinanderdriften der Aktienkurse beider Unternehmen seit der Fusionsankündigung, schrieb die «Sonntagszeitung» weiter. Laut Aktienführer Schweiz hält Schmidheiny via Schweizerische Cement-Industrie AG 20,1 Prozent der Holcim-Aktien. Gegen den Deal in seiner vorgesehen Form stemme sich auch die Anlagestiftung Ethos, hiess es. Sie werde dem Verwaltungsrat mitteilen, dass eine Sonderdividende nicht genüge.

Zweidrittelsmehrheit erforderlich
Holcim wies darauf hin, dass zwei Drittel der Holcim-Aktionäre der Fusion auf einer ausserordentlichen Generalversammlung zustimmen müssten. Gleiches gelte nach französischem Übernahmerecht für die Lafarge-Aktionäre. Beide Konzerne planen eine ausserordentliche Generalversammlung im Frühsommer. Zuletzt hatte die Führungsspitze beider Zementkonzerne betont, dass die Fusion auf Kurs sei.

Bei dem Zusammenschluss ist ein Umtauschverhältnis von Lafarge-Aktien in neue LafargeHolcim-Aktien von 1:1 vorgesehen. Aufgrund der Zahl der Aktien beider Unternehmen entspricht dies einem prozentualen Verhältnis von 53:47 zugunsten von Holcim. (awp/mc/ps)

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