Syngenta-CFO und Interims-CEO John Ramsay. (Foto: Syngenta)
Basel – In der Auseinandersetzung um die Markteinführung der gentechnisch veränderten Maissorte «Agrisure Viptera» in den USA reagiert der Agrochemiekonzern Syngenta mit Gegenklagen. Die Basler haben nach Informationen des «Wall Street Journal» mehrere grosse Rohstoffhändler vor den Kadi gezerrt.
Handelshäuser wie Cargill oder Archer Daniels Midland (AMD) seien ebenfalls verantwortlich für die Verluste, die amerikanische Landwirte im Zuge dieser Affäre erfahren haben, zitiert das Blatt aus der Klageschrift, die am Bezirksgericht Kansas deponiert wurde. Die Klage sei am Vortag eingereicht worden, sagte ein Syngenta-Sprecher am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Es gehe nicht primär um eine Haftungsfrage, wird ein Syngenta-Anwalt zitiert. Aber man sei der Ansicht, dass der Löwenanteil der Verantwortung auf den Getreidehandel fällt. Damit will Syngenta auch die Getreidehändler in die Pflicht nehmen.
Klagen von mehreren zehntausend US-Farmen
Denn Syngenta wurde in den letzten Wochen in Kansas und in Minnesota von mehreren zehntausend US-Farmern auf Schadenersatz verklagt. Sie machen die Basler dafür verantwortlich, dass China ab Ende 2013 den Import von mehreren Millionen Tonnen Mais blockiert hat, da er Spuren des Genmais Viptera enthielt.
Dieser war aber bis Ende 2014 in China nicht zugelassen. Daher der Vorwurf: Syngenta habe die Maissorte kommerzialisiert, bevor das Produkt eine Einfuhrgenehmigung aus China erhalten habe. Bereits früher hatten die Rohstoffhändler Cargill, ADM und Trans Coastal Supply Syngenta in der Sache auf Schadenersatz verklagt. (awp/mc/upd/ps)