Bern – Die Schweizer Printmedien haben im April weniger Inserate verkauft als im Vorjahresmonat. Die Einnahmen sanken um 13,2% auf 124,1 Mio CHF, wie die WEMF AG für Werbemedienforschung am Freitag mitteilte. Auch im Vergleich zum Vormonat nahmen die Einnahmen deutlich ab: Im März hatten die Zeitungen und Zeitschriften in der Schweiz mit Inseraten noch 150,3 Mio eingenommen.
Einen starken Einbruch erlitt die Branche bei den Stellenanzeigen: Die Einnahmen in dieser Sparte gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 36,2% auf 9,9 Mio zurück. Auch die Einnahmen mit den Liegenschaftsanzeigen sanken um 23,2% auf 3,7 Mio. Bei den übrigen Inseraten, die Einnahmen von insgesamt 99,5 Mio erzielten, betrug das Minus 11,6%. Einzig mit Prospektbeilagen verdienten die Verlage mehr: Dort stiegen die Einnahmen um 9,1% auf 10,9 Mio.
Starke Einbussen in Tages- sowie Finanz- und Wirtschaftspresse
Einen starken Rückgang mussten die Finanz- und Wirtschaftspresse sowie die Tagespresse hinnehmen. Die Umsätze der Finanz- und Wirtschaftspresse gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,2% auf 3,5 Mio zurück. Die Tagespresse, wo mit 62,6 Mio. am meisten Inserate geschaltet werden, verbuchte im einen Rückgang von 17,4%.
Einbussen hinnehmen mussten auch die Publikumspresse (-14,2%), die regionale Wochenpresse (-11,3%), die Fachpresse (-8,4%) und die Spezialpresse (-7,6%). Einzig die Sonntagspresse konnte zulegen: Sie verzeichnete mit 14,4 Mio 13,1% mehr Umsatz als im April 2011.
Werbeausgaben im April leicht gestiegen
Der Schweizer Werbemarkt hat hingegen im April leicht zugelegt. Die Werbeausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr um 0,8% auf 410 Mio CHF, wie das Marktforschungsunternehmen Media Focus mitteilte. Zu den Zugpferden gehörten im April die Grossverteiler Migros und Coop. Sie sorgten mit ihren Werbekampagnen dafür, dass der Werbedruck im Detailhandel um 33,5% auf 37 Mio CHF anstieg. Damit war der Detailhandel im Bezug auf Werbung die führende Branche.
Am meisten gaben Unternehmen im April für Fernsehwerbung aus. Das Medium erreichte einen Anteil von 31,7%. Dahinter folgten die Tages- und Wochenzeitungen, wo 28,6% der Werbeeinnahmen anfielen. (awp/mc/pg)