Bern – 50,98 Kilogramm Fleisch haben Schweizerinnen und Schweizer im vergangenen Jahr durchschnittlich verspeist. Dies sind 510 Gramm weniger als im Vorjahr – allerdings fehlt in dieser Rechnung das Fleisch, das im grenznahen Ausland eingekauft wurde.
In der Schweiz wurden im letzten Jahr 431’760 Tonnen Fleisch verkauft, wie Proviande am Montag mitteilte. Setzt man den gesunkenen Umsatz der Fleischbranche mit dem Bevölkerungswachstum in Bezug, so sank der Pro-Kopf-Konsum gemäss der Branchenorganisation gar um 1%. 1996, vor 20 Jahren, lag der Pro-Kopf-Konsum in der Bevölkerung rund 5% höher als letztes Jahr.
Am beliebtesten war nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Pro-Kopf-Konsum von 22,49 Kilogramm, gefolgt von Geflügel (12,04 kg) und Rindfleisch (11,28 kg).
Schweizer Fleisch legt zu
Vier Fünftel des Fleisches stammte gemäss Proviande aus heimischer Produktion. Der Inlandanteil sei 2016 sogar über alle Tierarten hinweg um 0,6% auf 80,6% gestiegen.
72% der Konsumentinnen und Konsumenten seien bereit, bewusster zu essen und für einheimische Landwirtschaftsprodukte mehr zu bezahlen, «am deutlichsten für Fleisch», schreibt Proviande unter Berufung auf den «Markt- und Konsumentenbarometer 2016» von Demoscope.
Fleisch wird teurer
Der Fleischpreis ist im vergangenen Jahr gestiegen. Der durchschnittliche Einkaufspreis betrug über alle Fleischarten hinweg – Charcuterie, Würste und Konserven eingeschlossen – 20,56 CHF pro Kilogramm. Im Vorjahr lag der Durchschnittspreis noch bei 20,32 CHF pro Kilo.
Angesichts des Trends zu vegetarischer und veganer Küche wollte der Branchenverband Proviande genau wissen, wie es die Schweizer Bevölkerung mit dem Fleischkonsum hält. Im vergangenen Dezember liess Proviande das Forschungsinstitut GfK eine repräsentative Befragung durchführen.
Fast alle essen ab und zu Fleisch
Die GFK-Studie habe bestätigt, dass Fleisch ein sehr beliebtes Nahrungsmittel sei. Demnach würden über 70% der Befragten im Alter von 15 bis 70 Jahren mindestens 3 bis 4 Mal pro Woche Fleisch essen, weitere 20% ein bis zwei Mal wöchentlich. Nur gerade 4% gaben an, nie Fleisch zu essen.
Im letzten Herbst belegte die Schweiz in einem internationalen Vergleich der Welternährungsorganisation FAO beim Fleischkonsum aber nur Rang 45. Die Spanne reichte von Bangladesch mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 2,9 Kilo im Jahr bis zur Fleischmetropole Hongkong mit 110,3 Kilo. (awp/mc/ps)