Produzenten- und Importpreise bilden sich im Mai zurück
Neuenburg – Der Preisdruck für Unternehmen hat im Mai etwas nachgelassen. Erstmals seit mehr als zwei Jahren hat sich der Produzenten- und Importpreisindex wieder rückläufig entwickelt. Der Grund waren vor allem tiefere Preise für Erdöl und Erdgas sowie für Mineralölprodukte.
Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) lag im Mai bei 109,1 Prozent. Er ging damit sowohl im Vergleich zum Vormonat April wie auch zum Mai des Vorjahres um 0,3 Prozent zurück, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Letztmals war der PPI im März 2021 rückläufig gewesen.
Die Produzentenpreise alleine verteuerten sich im Mai allerdings weiter mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat respektive von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund waren vor allem höhere Preise für Elektrizität. Die tieferen Preise für Erdöl und Erdgas liessen dagegen den Importpreisindex sinken (-1,8% zum Vormonat respektive -4,6% zum Vorjahr). Billiger wurden etwa auch Metalle, Glas oder Kunststoffprodukte.
Der sogenannte Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) hatte im Mai und Juni 2022 bei 6,9 Prozent einen Höchststand erreicht und bildete sich seither in den meisten Monaten zurück.
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge und ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler. (awp/mc/ps)