Neuenburg – Die Produzentenpreise sind im Juni im Vergleich zum Vormonat zwar gestiegen, die Jahresteuerung ging aber etwas zurück. Konkret stieg der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise PPI im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent auf 102,7 Punkte.
Im Jahresvergleich, also zum Juni 2020, lag das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten damit um 2,9 Prozent höher, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Mai, als die Jahresteuerung der Produzentenpreise noch bei 3,2 Prozent gelegen hatte.
Für den Anstieg des Produzentenpreisindexes gegenüber dem Vormonat (+0,2%) waren laut BFS vor allem die höheren Preise für Schrott verantwortlich. Teurer wurden auch Metalle, Metallhalbzeug, Holzprodukte und Mineralölprodukte.
Beim Importpreisindex (+0,4%) wurden Preiserhöhungen gegenüber dem Mai 2021 insbesondere für Metalle und Metallhalbzeug, aber auch für Mineralölprodukte, Computer, Automobile und Automobilteile, Nahrungsmittel und sonstige Fahrzeuge registriert. Billiger wurden dagegen Erdöl und Erdgas sowie Gemüse, Melonen und Kartoffeln.
Jahresteuerung letztes Jahr stark negativ
Die PPI-Jahresteuerung war nach Beginn der Pandemie – vor allem wegen des sinkenden Ölpreises und des stärkeren Frankens – stark in den Minusbereich gesunken und im Mai 2020 bis auf -4,5 Prozent gefallen. Seither ist sie aber wieder deutlich gestiegen, wobei der Anstieg im Juni nun gebremst wurde.
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler. (awp/mc/ps)