Neuenburg – Die Schweizer Produzentenpreise sind im April 2020 erneut gesunken. Der Hauptgrund dafür war der tiefere Ölpreis.
Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent auf den Indexstand von 98,1 Punkten, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum April 2020 lag das Preisniveau 4,0 Prozent tiefer.
Als Hauptgrund für den markanten Rückgang nennt das BFS die tieferen Preise für Mineralölprodukte, Erdöl und Erdgas. Diese Entwicklung dauert seit längerem an.
Für den Rückgang des Subindex Produzentenpreise gegenüber dem Vormonat (-0,6%) macht das BFS ebenfalls die Mineralölprodukte verantwortlich sowie die tieferen Preise für Schrott, für Bestrahlungs-, Elektrotherapie- und elektromedizinische Geräte, für Produkte aus Nichteisen-Metallen, für nicht wirtschaftszweigspezifische Maschinen sowie für Rohmilch.
Beim Subindex Importpreise (-2,9%) registrierten die Statistiker gegenüber dem Vormonat tiefere Preise für Mineralölprodukte, Erdöl und Erdgas sowie Nichteisen-Metalle und daraus hergestellte Produkte. Preisrückgänge zeigten laut den Angaben auch Maschinen, elektrische Ausrüstungen, Metallprodukte, pharmazeutische Spezialitäten, Möbel sowie medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien.
Weiter macht das BFS Aussagen zur Qualität der Resultate im Hinblick auf die aktuelle Pandemie. Die April-Ergebnisse seien von guter Qualität, obwohl die Nichtbeantwortungsrate höher als üblich gewesen sei.
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler. (awp/mc/ps)