Neuenburg – Die Schweizer Produzentenpreise sind im Februar 2020 deutlich gesunken. Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent auf den Indexstand von 99,8 Punkten. Es ist die stärkste Veränderung seit vielen Monaten. Im Vergleich zum Februar 2019 liegt das Preisniveau nun 2,1 Prozent tiefer.
Als Hauptgrund für den markanten Rückgang nennt das Bundesamt für Statistik (BFS) die tieferen Preise für Mineralölprodukte, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Diese Entwicklung dauert seit längerem an.
Tiefere Preise für Mineralölprodukte und pharmazeutische Spezialitäten
Für den Rückgang des Subindex Produzentenpreise gegenüber dem Vormonat (-0,6%) waren vor allem die tieferen Preise für die Sammlung von Abfällen und die Rückgewinnung, für Mineralölprodukte und pharmazeutische Spezialitäten verantwortlich, wie es weiter heisst. Billiger wurden laut den Angaben auch Metalle und Metallhalbzeug, teurer hingegen Schweinefleisch. Auf Jahressicht beträgt das Minus hier 1,2 Prozent.
Beim Subindex Importpreise (-1,5%) registrierten die Statistiker gegenüber dem Vormonat tiefere Preise für Mineralölprodukte sowie Erdöl und Erdgas. Preisrückgänge haben auch die Rubriken Nichteisen-Metalle und daraus hergestellte Produkte, Gummi- und Kunststoffprodukte, pharmazeutische Grundstoffe und Kunststoffe in Primärformen gezeigt. Dasselbe gilt für Papier und Papierprodukte, Holzprodukte, Rohkaffee sowie Glas und Glasprodukte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren die Importpreise im Februar 2020 3,9 Prozent tiefer.
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler. (awp/mc/ps)