Produzentenpreis-Index steigt wegen höheren Erdölpreisen im Juni

(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

Neuenburg – Die Schweizer Grosshandelspreise sind im Juni 2020 erstmals seit Januar wieder gestiegen. Grund dafür waren vor allem höhere Mineralölpreise.

Konkret stieg der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent auf den Indexstand von 98,1 Punkten, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Nach vier Monaten mit Rückgängen ist dies der erste Anstieg seit Januar.

Im Produzentenpreisindex registrierte man vor allem für Mineralölprodukte steigende Preise, wie das BFS weiter mitteilte. Aber auch bei Schlachtrindern waren steigende Preise zu verbuchen. Schrott verbilligte sich dagegen.

Für den Anstieg des Importpreisindexes um 1,2 Prozent gegenüber Mai waren laut BFS vor allem Mineralölprodukte sowie Erdöl und Erdgas verantwortlich. Auch bei Nichteisen-Metallen war ein Preisanstieg zu sehen. Dies galt auch für Produkte sowie Personenwagen, die aus diesen Metallen hergestellt werden. Billiger wurden hingegen Frischgemüse, Wein und Stahl.

Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler.

Auf Jahressicht gesehen ging das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten allerdings um 3,5 Prozent zurück. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Inflation auf Basis der Produzentenpreise deutlich gesunken. Im Januar hatte sie noch bei lediglich -1,0 Prozent gelegen, danach fiel sie auf 2,1 Prozent (Februar), 2,7 Prozent (März), 4,0 Prozent (April), 4,5 Prozent (Mai) bzw. auf den aktuellen Wert von 3,5 Prozent. Zuletzt eine positive PPI-Inflation gab es im Januar 2019 mit +0,6 Prozent. (awp/mc/ps)

BFS

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