PSP hält Ertrag in ersten neun Monaten knapp
Luciano Gabriel, CEO PSP Swiss Property. (Foto: PSP)
Zug – Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property (PSP) hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2015 den Liegenschaftsertrag gegenüber dem Vorjahr zwar knapp gehalten. Ein tieferer Erfolg aus Liegenschaftsverkäufen führte aber zu einem Gewinnrückgang. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wird bestätigt.
Der Liegenschaftsertrag nahm um 0,4% auf 206,3 Mio CHF ab – sanierungsbedingt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Leerstand im rund 6 Mrd CHF schweren und unverändert 161 Geschäfts- und Büroliegenschaften umfassenden Immobilienpark ist seit Jahresbeginn tendenziell gesunken. Am Bilanzstichtag lag die Quote im Durchschnitt bei 9,0% und damit unter dem für das Jahresende 2014 ausgewiesenen Wert von 10,0%. Von den im Jahr 2015 auslaufenden Mietverträgen im Volumen von 26,5 Mio CHF seien per Ende September 93% erneuert bzw. verlängert worden, wie es heisst.
Auf dem Büromarkt würden zentrale, gut erschlossene und moderne Büroflächen nach wie vor nachgefragt, heisst es zwar. Die hohe Bautätigkeit und die Restrukturierungen bei den Banken im Anschluss an die Finanzkrise hätten das Umfeld für Immobilienunternehmen aber nicht einfacher gemacht. Wie PSP festhält, dürfte sich das zusätzliche Flächenangebot der letzten Jahre in den wirtschaftlichen Hauptregionen Zürich und Genf «noch einige» Zeit dämpfend auf die Mietpreise auswirken.
Der Verkaufsflächenmarkt an zentralen Lagen präsentiere sich alles in allem «robust». Die Mietpreise seien praktisch unverändert auf hohem Niveau geblieben. «Der Markt ist zwar anspruchsvoll, aber gegenwärtig kann von einer breiten Abschwächung keine Rede sein», so die Mitteilung.
Politisches Umfeld sorgt für Unruhe
Neben Frankenstärke und Negativzinsen sorge das politische Umfeld in der Schweiz für eine «gewisse Unruhe». Die Wirtschaft werde durch die Unsicherheiten über das Wann und Wie der Umsetzung der Einwanderungsinitiative zusehends belastet, hält PSP fest. Dazu kommt eine mögliche Verschärfung der für Immobilienunternehmen relevanten «Lex Koller» durch den Bundesrat.
Wie PSP schreibt, soll dem Vernehmen nach in der bevorstehenden Vernehmlassung vorgeschlagen werden, den ausländischen Investoren den Zugang zum Schweizer Immobilienmarkt weitgehend zu verbieten. PSP würde dies vor grosse Probleme stellen, hat doch ein erheblicher Teil des Aktionariats seinen Sitz im Ausland.
Geringerer Verkaufserfolg lässt Gewinn schmelzen
Zurück zum Ergebnis. Trotz des knapp gehaltenen Mietertrags kamen die Gewinnzahlen deutlich unter den Vorjahreswerten zu liegen. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um 3,1% auf 175,9 Mio CHF und der Reingewinn um 5,3% auf 122,6 Mio zurück.
Dies ist im Wesentlichen auf einen tieferen Erfolg aus Liegenschaftsverkäufen zurückführen (3,6 Mio vs. 8,8 Mio) und kommt nicht unerwartet. Das operative Ergebnis entsprach denn auch den Erwartungen von PSP. Die Erwartungen der Analysten wurden sogar leicht übertroffen.
Die zuletzt im August leicht angehobene Guidance wird bekräftigt: PSP rechnet mit einem EBITDA von 230 Mio CHF. Das liegt unter den 238,2 Mio im Vorjahr und wird in erster Linie mit tieferen Erträgen aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen sowie einem Steuereffekt begründet. Die Erwartungen bezüglich des Leerstands wurden präzisiert. Es wird neu mit einem Wert von 9% gerechnet; bisher war von «unter 10%» die Rede.
An der Börse werfen die News keine Wellen: Die PSP-Aktie büsst zur Mittagszeit mit -0,2% etwas weniger als der am SPI gemessene Gesamtmarkt (-0,64%) ein. (awp/mc/upd/ps)