Zug – Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im ersten Halbjahr 2016 unter dem Strich mehr verdient. Schub gab vor allem der Verkauf von Eigentumswohnungen in Rheinfelden. Die Guidance für das Gesamtjahr wird erhöht. Ins Auge sticht eine negative Wertberichtigung des Immobilienparks.
Der Liegenschaftsertrag stieg um 1,0% auf 138,4 Mio CHF, dies bei einem allerdings höheren Leerstand (9,1% vs. 8,9% per Ende Juni 2015). Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte unter Ausklammerung der turnusmässigen Neubewertung des Immobilienparks um 9,2% auf 124,4 Mio CHF zu und der Reingewinn aufgrund eines tieferen Finanz- und Ertragssteueraufwands um 13% auf 89,0 Mio.
Die Gewinnsteigerung führt PSP in einer Mitteilung vom Freitag auf den Erfolg in Höhe von 10,5 Mio CHF aus dem Verkauf von 56 Eigentumswohnungen beim Projekt «Salmenpark» in Rheinfelden zurück. Im Vorjahreszeitraum wurde kein solcher Erfolg verbucht.
Die Fertigstellung und Übergabe der Wohnungen beim «Salmenpark» schreite planmässig voran, heisst es dazu. Insgesamt wurden bereits 80 der insgesamt 113 Eigentumswohnungen verkauft. Die erste Bauetappe mit einer Investitionssumme von rund 180 Mio CHF soll bis Ende 2016 fertig gestellt sein. Die revidierte Baueingabe für die zweite Etappe mit einer Investitionssumme von rund 70 Mio werde voraussichtlich Ende 2016 erfolgen. Vorgesehen ist hier die Erstellung von 100 zum Verkauf bestimmten Wohneinheiten.
Neben den Verkäufen aus dem «Salmenpark» verbuchte PSP auch einen Erfolg in Höhe von 1,1 Mio CHF aus dem Verkauf einer Anlageliegenschaft in Fribourg.
Mit den vorgelegten Zahlen hat PSP die Erwartungen der Analysten beim Liegenschaftsertrag knapp verfehlt, beim Reingewinn aber leicht übertroffen.
Negative Wertberichtigung
Ins Auge sticht in der Erfolgsrechnung eine negative Wertberichtigung des 6,31 Mrd CHF schweren Immobilienparks im Höhe von knapp 32 Mio CHF. In den vergangenen Jahren hatte die Branche aufgrund des Tiefzinsumfelds und der Nachfrage nach Immobilien jedoch stets von hohen Aufwertungserfolgen profitiert. Allerdings bekunden die Unternehmen seit gewisser Zeit mehr Mühe bei der Vermietung, vor allem an peripheren Lagen.
PSP führt die Wertminderungen nun auch auf länger als erwartete Vermarktungsperioden, teilweise tiefere Marktmieten sowie höhere Renovationsausgaben bei einzelnen Liegenschaften zurück. Den negativen Bewertungseffekt mit eingerechnet, resultiert beim Reingewinn ein Rückgang um rund ein Viertel auf 65,0 Mio CHF.
Zukauf in Zürich West
PSP hat Ende Juli ein Büro- und Geschäftshaus an der Hardturmstrasse in Zürich West für 145 Mio CHF gekauft. Damit würde man sich weitere strategische Optionen eröffnen, heisst es. In unmittelbarer Nachbarschaft besitzt PSP bereits drei Liegenschaften, die in den nächsten Jahren saniert und zum Teil erneuert werden. In diesem Stadtteil rechnet PSP künftig mit hoher Nachfrage nach Büroräumlichkeiten, liess die Konzernleitung zu einen früheren Zeitpunkt durchblicken.
Guidance erhöht
Die Guidance für das Gesamtjahr wird erhöht. Neu rechnet die Konzernleitung mit einer EBITDA-Steigerung (ohne Liegenschaftserfolge) auf «über» 240 Mio CHF von 233 Mio im Vorjahr. Zuvor wurde ein Anstieg auf «rund» 240 Mio in Aussicht gestellt.
Auch die Leerstände entwickeln sich besser als bislang angenommen. Neu wird mit einer entsprechenden Quote per Ende Jahr von rund 10% gerechnet nach rund 11% zuvor. Den Anstieg gegenüber den 8,5% per Ende des Geschäftsjahres 2015 führte die Konzernleitung bei der Zahlenvorlage im März auf den Auszug eines Grossmieters in einer Liegenschaft in Genf zurück.
Die PSP-Aktien schlossen am Berichtstag 0,4% tiefer bei 95,40 CHF, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 0,72% nachgab. Auch seit Jahresbeginn schneidet die eher defensive Aktie besser als der SPI ab (+9% vs. -3%) und notiert nach einem Rücksetzer bis auf etwa 80 CHF im vergangenen Sommer wieder in der Nähe des zu Beginn des Vorjahres erreichten Allzeithochs von knapp 100 CHF. (awp/mc/upd/ps)