PSP verdient 2015 weniger wegen geringerem Verkaufserfolg

PSP verdient 2015 weniger wegen geringerem Verkaufserfolg
Luciano Gabriel, CEO PSP Swiss Property, soll das Verwaltungsratspräsidium übernehmen. (Foto: PSP)

Luciano Gabriel, CEO PSP Swiss Property. (Foto: PSP)

Zug – Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im Geschäftsjahr 2015 den Liegenschaftsertrag gegenüber dem Vorjahr zwar knapp gehalten. Ein tieferer Erfolg aus Liegenschaftsverkäufen führte aber zu einem Gewinnrückgang. Den Aktionären soll dennoch eine höhere Dividende ausgeschüttet werden. Für 2016 wird mit einem Anstieg beim Betriebsergebnis gerechnet, allerdings auch mit einem höheren Leerstand. Die Anleger reagieren auf die News verschnupft: Die PSP-Aktie gibt in einem festeren Gesamtmarkt nach.

Der Mietertrag nahm 2015 aufgrund zusätzlicher Sanierungsarbeiten sowie des Verkaufs einer Anlageliegenschaft Anfang September um 0,8% auf 275,1 Mio CHF ab, wie PSP am Dienstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis hätte hingegen ein Anstieg um 0,2% resultiert, heisst es. Zudem wurde ein geringerer Erfolg aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen verbucht. Es seien im Berichtsjahr lediglich 17 Eigentumswohnungen übertragen worden; 2014 waren es etwa 100 gewesen.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA kam unter Ausklammerung der Liegenschaftserfolge mit 232,7 Mio um 2,3% unter dem Vorjahr zu liegen, und der Reingewinn ging um 4,8% auf 161,3 Mio zurück. Pro Aktie ergibt das einen Überschuss von 3,52 CHF. Gemäss Antrag des Verwaltungsrates sollen davon 3,30 CHF je Anteilsschein ausgeschüttet werden, nach 3,25 CHF zuvor.

Mit den vorgelegten Zahlen hat PSP im Rahmen der Markterwartungen abgeschlossen. Für das Unternehmen selbst entspricht das Resultat ebenfalls den Erwartungen.

Tieferer Leerstand
Der durchschnittliche Leerstand im 6,2 Mrd CHF schweren Immobilienpark nahm aufs Jahr gesehen ab und kam am Bilanzstichtag bei 8,5% zu liegen. Dies nach 9,0% per Ende September und 10,0% per Ende 2014. Knapp 60% der in 2016 auslaufenden Mietverträge seien bereits erneuert, erklärte Finanzchef Giacomo Balzarini an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag. Bei dem Rest wisse man heute schon, dass etwa die Hälfte nicht erneuert wird. Dies führt er auf einen Grossmieter in Genf zurück. Daher wird per Ende 2016 mit einem höheren Leerstand von rund 11% gerechnet.

Weiterhin bekundete die Konzernleitung Mühe, geeignete Kaufobjekte zu finden. Die Preise seien unverändert hoch. Es würden zwar zahlreiche Liegenschaften an weniger gut erschlossenen Lagen angeboten, doch davon will man die Finger lassen. «Wenn wir kaufen, dann nur an Top-Lagen», so Konzernchef Luciano Gabriel.

Da PSP derzeit nicht durch Übernahmen wachsen kann, will man durch Investitionen ins Portfolio Mehrwert für die Aktionäre schaffen. «Im operativen Geschäft konzentrieren wir uns unverändert auf die Renovation und Modernisierung ausgewählter Liegenschaften sowie die Weiterentwicklung unserer Areale und Projekte», so Gabriel.

Steigerung von Betriebsergebnis erwartet
Für das Geschäftsjahr 2016 stellt die Konzernleitung neben der höheren Leerstandsquote eine Steigerung des EBITDA auf rund 240 Mio CHF in Aussicht. Letzteres aufgrund der beim Projekt «Salmenpark» in Rheinfelden erstellten Eigentumswohnungen, die verkauft werden.

Neben den Zahlen teilte PSP zudem mit, dass Adrian Murer zum Chief Investment Officer (CIO) und Mitglied der Geschäftsleitung mit Arbeitsantritt per Anfang Juli ernannt wurde. Murer ist seit Mitte 2013 als Partner bei der Anwaltskanzlei Baur Hürlimann AG in Zürich tätig. Er folgt bei PSP auf Ludwig Reinsperger, der das Unternehmen Ende Januar in gegenseitigem Einvernehmen verlassen hatte.

Ferner wird Corinne Denzler für den Verwaltungsrat (VR) nominiert. Sie ist Chief Executive Officer der Tschuggen Hotel Group. Gino Pfister stellt sich als einziges VR-Mitglied nicht zur Wiederwahl.

Analysten werten die Zahlen als solide. Die Reduktion des Leerstands und die höhere Dividende werden positiv heraus gestrichen. Die PSP-Aktie büsst gegen 14.30 Uhr dennoch 0,9% ein, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 0,8% zulegt. Seit Jahresbeginn schneidet der Titel allerdings besser ab. (awp/mc/upd/ps)

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